Globale Entwicklungsziele und ihre Zukunft: Forderungen entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen an die Bundesregierung

Am kommenden Dienstag, den 24. September, findet in New York neben der Generalversammlung der Vereinten Nationen ein Special Event zum Thema der Milleniumsentwicklungsziele statt. Dort soll der Fortschritt auf dem Weg zu den Milleniumsentwicklungsziele bewertet werden, sowie die Zukunft dieses Zielsystems nach 2015 angeangen werden.

Die Milleniumsentwicklungsziele, auf Englisch "Millenium Development Goals" oder kurz MDGs, wurden im Jahre 2001 von Vertretern der Vereinten Nationen, der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds und der OECD formuliert. Sie geben konkrete Ziele für die globale Entwicklung, die bis zum Jahr 2015 erreicht werden sollen. Referenzjahr ist dabei 1990. Insgesamt gibt es acht Milleniumsentwicklungsziele:

1. Bekämpfung von extremer Armut und Hunger: der Anteil der Menschen, die hungern oder mit weniger als anderthalb Dollar am Tag leben, soll halbiert werden
2. Primärschulbildung für alle
3. Geschlechtergefälle in der Bildung beseitigen
4. Senkung der Kindersterblichkeit von unter Fünfjährigen um 2/3
5. Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Müttern
6. Bekämpfung von schweren Krankheiten wie AIDS und Malaria
7. Ökologische Nachhaltigkeit
8. Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung

Industrieländer haben ausserdem mehrmals versprochen, durch die Entwicklungspolitik mindestens 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens der Erreichung dieser Ziele in Entwicklungsländern zu widmen. Wie die meisten Industrieländer ist aber auch Deutschland von diesem 0,7-Prozent-Ziel weit entfernt.
Claus Körting leitet das Projekt "Deine Stimme gegen Armut" beim Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen – kurz VENRO. Er erklärt zunächst, wie weit sich die Welt gegenwärtig bei der Erreichung der Milleniumsentwicklugsziele befindet.