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Politik

Zynismus demokratischer Wahlpropaganda

Der Bundespräsident schaltet sich in den Wahlkampf ein.

Er fürchtet um eine hohe Wahlbeteiligung, und so ermahnt er das Wahlvolk, gefälligst zur Wahl zu gehen, mit einer interessanten Begründung: "Viele Menschen sagen, dass keine Partei sie völlig überzeugt. Das kann schon vorkommen. Aber es gibt einen sehr einfachen Weg in dieser Situation: Wer nicht weiss, was das Beste ist, wählt das weniger Schlechte. Also: Gehen Sie zur Wahl!"
Natürlich hat der Präsident mit keiner Silbe gesagt, was denn an Parteien und Politikern tatsächlich „das Schlechte“ ist, was einen vom Wählen abhalten könnte – er will den Bürgern mit seiner Einlassung ja nur sagen, dass der Wahlakt an sich so wichtig ist, dass man für ihn nicht wirklich einen guten Grund braucht. Aber man kann ihn ja mal beim Wort nehmen und der Frage auf den Grund gehen, was „das Schlechte“ an den Politikern ist, die sich dem Wahlkampf stellen. Die grösste Werbeveranstaltung der beiden KanzlerkandidatInnen Merkel und Steinbrück, das auf allen Kanälen ausgestrahlte TV-Duell, bot dafür genügend Anschauungsmaterial.

Autor: GegenStandpunkt

Radio: frs Datum: 17.09.2013

Länge: 13:31 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)