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Emir Kusturicas Grössenwahn: Andricgrad in der Kritik

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Emir Kusturicas Grössenwahn: Andricgrad in der Kritik

Der südosteuropäische Erfolgsregisseur Emir Kusturica ist bekannt für Filme wie „Underground“ oder „Chat noir, Chat blanc“.

Mit diesen Filmen hat er das Klischeebild vom feuchtfröhlichen Ex-Jugoslawien, das in Westeuropa vorherrscht massgeblich mitgeprägt. Dass heute sogenannte Balkanmusik und Balkankultur als „cool“ gilt, ist zu einem Teil das Verdienst von Kusturica. Wenn auch die Realität oft anders aussieht. Kein Wunder ist der Filmregisseur ein wenig grössenwahnsinnig geworden. Jetzt arbeitet er an seinem neuen Projekt. Er baut eine ganze Stadt: Andricgrad.
Ivo Andric ist der einzige Schriftsteller aus dem ehemaligen Jugoslawien, der je den Nobelpreis erhielt. Anfang der 60er Jahre wurde Andric für seinen Roman „die Brücke über die Drina“ geehrt. Schauplatz des Romans ist Visegrad [VISCHEGRAD] im Osten des heutigen Bosnien-Herzegowinas. Und genau dort soll nun zu Andrics Ehren eine ganze Stadt entstehen.
Das Wahnsinns-Projekt stösst allerdings nicht nur auf Begeisterung. Vor allem bei bosnischen Muslimen ist es stark umstritten, weil sie im letzten Bosnien-Krieg aus Visegrad vertrieben wurden.
Lucia Vasella hat das Giga-Projekt Andricgrad besucht.

Creative Commons Lizenz

Autor: Lucia Vasella

Radio: RaBe Datum: 17.10.2013

Länge: 07:48 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)