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Wirtschaft

Vorgehen der Polizei in Hamburg gegen Flüchtlinge

Täglich machen sich hunderte Menschen auf den Weg nach Europa. Sie kommen aus verschiedensten Ländern Afrikas.

Sie flüchten vor Hunger, vor politischer Verfolgung, vor einem Leben das nicht lebenswert erscheint. Ein besseres Leben erhoffen sie sich in Europa. Die Vorstellung daran gibt ihnen den Mut, sich auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer zu machen. Die Flüchtlingsboote sind meist überfüllt und in einem schlechten Zustand. Und immer wieder kommt es vor, dass Boote sinken und Menschen ertrinken. So auch vor ein paar Wochen vor der Küste vor der italienischen Insel Lampedusa. Über 300 Menschen sind gestorben, als ein Boot auf Grund lief. Das Unglück hat gezeigt, dass die EU bislang zu wenig für den Schutz der Flüchtlinge auf See tut. Da soll sich was ändern. Was sich erstmal nicht ändern wird, weil dafür das Einsehen fehlt, ist die Willkommenskultur. Die Flüchtlinge werden nach ihrer beschwerlichen Reise über das Mittelmeer von der Polizei aufgegriffen und in Lager gebracht, die eigentlich überfüllte Gefängnisse sind. Und dort warten sie Monate, bis sie eventuell wieder zurückgeschickt, abgeschoben werden. Einige Flüchtlinge schaffen es in europäische Binnenländer. So auch nach Deutschland. Und trotz dass es herbe Kritik an der Flüchtlingspolitik der EU gibt, wird gerade in Hamburg massiv gegen Flüchtlinge vorgegangen. Und zwar gegen jene, die keine Aufenthaltspapiere haben. Die Polizei und die Ausländerbehörde kontrolliert seit einigen Tagen Menschen, die nichtdeutsch aussehen. Bei den rassistischen Kontrollen werden sie fotografiert, ihre Fingerabdrücke werden genommen und ihre persönlichen Daten werden gespeichert. Das Ziel der Aktion ist es, so genannte Illegalisierte in Deutschland aufzugreifen um sie abzuschieben. Gegen die Polizeiaktion gibt es Protest. Einige Flüchtlinge in Hamburg haben zum Selbstschutz und um öffentlich Stellung zu beziehen, die Gruppe "Lampedusa in Hamburg" gegründet. Heute haben die Flüchtlinge der Gruppe in einer Pressekonferenz einen Offenen Brief an die verantwortlichen städtischen PolitikerInnen vorgestellt. Was ihre Forderungen sind und was die Hintergründe der Polizeiaktion sind, darüber haben wir mit Georgi gesprochen. Sie ist in der UnterstützerInnengruppe für die Flüchtlinge von "Lampedusa in Hamburg" aktiv. Und über die Flüchtlingsgruppe wird sie uns zunächst etwas erzählen.

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 18.10.2013

Länge: 12:29 min. Bitrate: 132 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)