Willkommen zu Hause - Technobeatz und 20 Jahre Clubgeschichte der Leipziger Distillery

"Willkommen zu Hause" - das ist nicht etwa der Titel eines Heimatfilms, sondern der Titel einer aktuellen Dokumentation über den Leipziger Elektroclub Distillery.

Die Distillery ist der älteste bestehende Techno-Club in Ostdeutschland und über die Stadtgrenzen und Jahre hinaus einer der einflussreichsten in Deutschland. Das besondere am Club ist das familiäre Gefühl, dass auch jene Gäste zu spüren bekommen, die zum ersten mal die Distillery in der Kurt-Eisner-Strasse 91 in der Leipziger Südvorstadt betreten. Der Club ist für viele Stammgäste am Wochenende ein zweites zu Hause - die Gründer des Clubs feiern dort noch heute die Nächte durch. Sie feiern schon seit 20 Jahren, denn so alt ist die Distillery in diesem Jahr geworden. In diesem Jahr ist anlässlich des Jubiläums auch die Dokumentation "Willkommen zu Hause - Distillery - 20 Jahre Clubgeschichte" herausgekommen. Der Film blickt zurück auf die Geschichte des Clubs und verleiht Veranstaltern, DJs und Partygängern eine Stimme. Durch private Erinnerungen und Archivaufnahmen werden 20 Jahre lebendige Clubgeschichte wiederbelebt. Der Film zeigt ein liebevolles, rührendes aber auch eigensinniges Bild der leipziger Technoszene. Die Clubgründung geht auf die Zeit der Nachwendejahre zurück, als in Leipzig noch alles möglich war. Die Stadt war geprägt von Leerstand, in Connewitz waren ganze Strassenzüge besetzt. Und dort fand eine Gruppe junger Partygänger den Ort für einen zunächst noch illegalen Technoclub. In einer alten Brauerei, in einer Distillery, öffnete 1993 der gleichnamige Club. Von da an war in Leipzig fast jedes Wochenende Hedonismus und Technoparty angesagt - bis heute. Doch diese Erfolgsgeschichte schützt die Distillery nicht vor den Bedrohungen unserer Zeit. Bebauungspläne des Areals um den Bayrischen Bahnhof in Leipzig könnten den Club verdrängen. Die Dokumentation "Willkommen zu Hause" zeigt die Geschichte und den Mikrokosmos des Leipziger Clubs Distillery auf. Wir haben uns zum einen mit einer der Regisseurinnen des Films, Janine Göhring und auch mit einem Distillery-Gänger der ersten Stunde und Corax-Redakteur, Udo Israel, unterhalten.

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