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Sport oder Geschäft? WM als Vorwand für "Restrukturierungsmassnahmen" der Städte

20. Juni 2013: Brasilien steht auf Bei der Demonstration am heutigen Donnerstag in Rio de Janeiro setzte die Militärpolizei neben Panzerfahrzeugen, Tränengasbomben und Gummigeschossen auch scharfe Munition gegen die Protestierenden ein. Es wird von mindestens 60 Verletzten berichtet.

20. Juni 2013: Brasilien steht auf

Bei der Demonstration am heutigen Donnerstag in Rio de Janeiro setzte die Militärpolizei neben Panzerfahrzeugen, Tränengasbomben und Gummigeschossen auch scharfe Munition gegen die Protestierenden ein. Es wird von mindestens 60 Verletzten berichtet. Viele vormals junge Leute, hatten Banken, Gebäude, Verkehrsschilder, Fastfoodketten, Sicherheitskameras und Mülleimer demoliert. Sprechchöre wie "und das ist erst der Anfang", waren zu hören. Vereinzelt wurde der Verdacht geäussert, es befänden sich Beamte in Zivil in den Reihen derer, die Verwüstungen anrichteten.

Bereits vergangenen Montag hatten etwa 270.000 Menschen die Strassen verschiedener Grossstädte in Brasilien eingenommen. Die Bewegung für freie Fahrscheine (MPL) befürchtet nun, dass der Fokus auf die anfängliche Forderungen der Demonstrationen – nämlich die Senkung von Fahrpreisen für öffentliche Verkehrsmittel – sich verliert. Als die Proteste nationale Dimensionen erreichten, wurde viel weitergehende Kritik von den Demonstrierenden geäussert, nämlich der mangelnde Zugang zu anderen Grundrechten in der Stadt wie Gesundheitsversorgung und Bildung - insbesondere mit Blick auf die sportlichen Grossereignisse wie die WM der Männer 2014 und die Olympiade 2016...

Autor: die meike, pulsar brasil

Radio: RDL Datum: 03.06.2014

Länge: 07:46 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)