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Smart Grids – Risiken und Perspektiven für eine Energiewende von unten

Die deutsche Bundesregierung will das Erneuerbare Energiegesetz überarbeiten.

Im Gesetzesentwurf wird unter anderem vorgeschlagen, die dezentralen Energieproduzenten stärker im Stromnetz und im Energiemarkt einzubinden als bislang, zum Beispiel durch einen verpflichtenden Stromverkauf.
Die fortschreitende Energiewende ist gleichzeitig eine gute Nachricht für das Klima und eine Herausforderung für Stromnetze. Denn der steigende Anteil von Windrädern und Photovoltaikanlagen an der Energieproduktion erhöht die Schwankungen der Stromproduktion je nach Wetterlage. Dieser schwankenden Energieproduktion steht eine Nachfrage gegenüber, die nach einem anderen Muster stark schwankt.
Nachts ist die Nachfrage gering, dann stehen plötzlich alle auf und wollen zeitgleich das Licht anmachen, duschen, sich ein Kaffee kochen, wodurch eine Spitze entsteht. Dann wird tagsüber ziemlich gleichmässig Strom für den wirtschaftlichen Betrieb gebraucht, und abends kommen alle heim, kochen und machen die Glotze an, was eine weitere Spitze verursacht.
Um die Diskrepanz zwischen schwankender Produktion und schwankendem Verbrauch auszugleichen, müssen flexible Kraftwerke, etwa Gaskraftwerke, kurzfristig hoch- und runtergefahren werden. Insbesondere Smart Grids, sprich intelligente Netze, sollen bei der Stabilisierung des Netzes helfen durch die Verarbeitung von Echtzeitinformationen über Verbrauch und Produktion. Auch die EU versucht, die Umsetzung von Smart Grids in den lokalen Stromnetzen zu beschleunigen.
Radio Dreyeckland sprach mit Jens Scholz über diese Technologie. Er hielt ein Vortrag bei der diesjährigen Re:publica-Konferenz über die Vorteile dieser Technologie, über deren Gefahren, wenn sie durch zentralisierte Systeme in der Hand von Unternehmen bleibt, und über die Chancen einer Energiewende von unten. Zunächst fragte ihn Matthieu, ob Smart Grids für die Energiewende notwendig sind.

Autor: Matthieu

Radio: RDL Datum: 11.06.2014

Länge: 08:48 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)