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Pegida passt nach Sachsen

Seit mittlerweile 10 Wochen gehen in Dresden mehr und mehr Menschen gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes auf die Strasse.

Gestern waren es 17.500 Menschen, die sich der Pegida-Kundgebung anschlossen. Sie bezeichnen sich als "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" und fürchten sich nicht nur vor dem Islam. Sie protestieren auch gegen die Aufnahme von so genannten Wirtschaftsflüchtlingen und fordern eine Verschärfung des Asylrechts. Bundesweit haben sich ähnliche Gruppen wie Pegida gegründet. Doch die bringen bislang weitaus weniger Menschen auf die Strasse. In Kassel und Bonn waren es gestern nur ein paar hundert, während 10mal mehr Menschen bei den Gegenprotesten waren. In Dresden sind die Gegenprotestierenden stets in der Unterzahl. Wie kann es sein, dass die Pegida-Bewegung in Dresden solch einen Zulauf erhält? In einer Stadt, in der es kaum MigrantInnen gibt, und weniger als 0,2 Prozent Muslime? Es liesse sich mit der sächsischen Politik, Kultur und Justiz erklären, das meint zumindest der Politikwissenschaftler Michael Lühmann. Am Göttinger Institut für Demokratieforschung untersucht er unter anderem die Folgen der Deutschen Einheit für die ostdeutsche Gesellschaft. Laut ihm passt Pegida nach Sachsen und setzt eine sächsische Tradition fort. Warum, das haben wir ihn persönlich gefragt.

Autor: tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 23.12.2014

Länge: 14:13 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)