Bisher nahm man aber an, dass dieser Bevölkerungsteil zu bequem wäre, sich politisch zu organisieren. Mit Pegida gehen zumindestens diese Leute jetzt auf die Strasse. Die Demos sind stark gewachsen und werden von einigen Politikern doch erstaunlich ernst genommen. Die richtige Kommunikation spielt bei diesen Prozessen eine entscheidende Rolle. Die Kommunikation von Pegida schien anfangs vielleicht ziemlich unbeholfen, hat sich aber als sehr wirksam herausgestellt. Hat Pegida Hilfe von Experten bekommen? Die Antwort auf diese Frage könnte bei Kommunikationswissenschaftler Dr. Thomas Hartung liegen. Er war bis Juni 2014 Pressesprecher der sächsischen AfD und für diese Landtagskandidat. Ausserdem war er am Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaften der TU Dresden bei Prof. Wolfgang Donsbach beschäftigt, bevor er eine behindertenfeindliche Äusserung abgab. Hartung sagte heute gegenüber coloRadio, dass er Kontakte zu einigen Mitgliedern des Pegida-Orgateams hat, welches sich am 28.1. in Pegida um Lutz Bachmann und DDfE (Direkte Demokratie für Europa) um Kathrin Oertel gespalten hat. Hartung sagte ausserdem, wie er es mit Minderheiten hält. Ausserdem scheinen die Differenzen zwischen der Bachmann-Gruppe und der Oertel-Gruppe nicht besonders gross zu sein, die sogar an 2 verschiedenen Tagen demonstrieren wollen (Sonntag und Montag), um keine Konkurrenz untereinander zu sein.
Bekam Pegida Hilfe von einem Kommunikationswissenschaftler der AfD?
Dass ein Grossteil der sächsischen Bevölkerung fremdenfeindlich, konservativ, antiliberal, nationalistisch und autoritär eingestellt ist, war lange bekannt.

Autor: AL
Radio: coloradio Datum: 06.02.2015
Länge: 07:18 min. Bitrate: 121 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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