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Über die Aufarbeitung der (NS-)Vergangenheit

Noch vor 50 Jahren schienen die Fronten klar: die Erinnerung an den Nationalsozialismus richtete sich nicht nur gegen das Schweigen der eigenen Väter und Onkel, sondern auch das er gesamten deutschen Öffentlichkeit.

Diese wollte lieber auf eine grosse Zukunft Deutschlands hinarbeiten und dazu einen Schlussstrich unter die Geschichte ziehen, anstatt sich mit der Erinnerung an die abzugeben, die im Namen Deutschlands und seiner Zukunft ermordet wurden. Vor diesem Hintergrund schien jedes Erinnern ein Angriff auf den emsigen Wiederaufbau und Ruhe und Ordnung zu sein – kurz es war praktische Subversion. Heute hat die offizielle Politik hingegen eine umfassende Erinnerungskultur etabliert. Bei Gedenkveranstaltungen zur Befreiung von Auschwitz oder zum Ende des Nationalsozialismus in Bundestag und -rat zitiert man sogar einen Theodor W. Adorno. Dabei hatte dieser seinen Vortag von 1959 zur Aufarbeitung der Vergangenheit damit geschlossen, dass diese erst aufgearbeitet war, wenn die „Ursachen des Vergangenen beseitigt wären“ und dachte dabei an die praktische Beseitigung des Kapitalismus. Vor dem Hintergrund des öffentlichen Gedenkens in den letzten 35 Jahren und dessen Veränderungen stellt sich die Frage, vor welcher Aufgabe das Erinnern an den Nationalsozialismus heute steht. Darüber haben wir uns mit Philipp von den Falken Erfurt imterhalten.


Das Interview verweist auf einen Vortrag am Freitag (17.04.) im VL in Halle im Rahmen der "Thank you Allies - 70. Jahrestag des Einmarsch der Alliierten in Halle", organisiert von der Gruppe "Geko", der Gesellschaftlichen Odyssee.

http://geko.blogsport.de/2015/03/10/than...

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 16.04.2015

Länge: 16:26 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)