Der Mann hatte in Auschwitz an der so genannten Rampe dafür gesorgt, dass die Besitztümer der Deportierten eingesammelt wurden. Laut Anklage war dem Mann bewusst, dass die als «nicht arbeitsfähig» eingestuften überwiegend jüdischen Häftlinge unmittelbar nach Ankunft in den Gaskammern ermordet wurden. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Angeklagten eine Haftstrafe von mindestens drei Jahren. Der Mann ist heute 93 Jahre alt. Gegen ihn war auch schon 1985 ermittelt worden. Das Verfahren wurde aber eingestellt. Wir haben mit Ulrich Sander über die Bedeutung dieses Prozesses gesprochen. Sander ist Sprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.
Verfolgung von NS-Verbrechen und Prozesse gegen NS-Täter in Deutschland
Heute hat in Lüneburg der Prozess gegen einen ehemaligen SS-Offizier wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen begonnen.

Autor: tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax Datum: 21.04.2015
Länge: 05:30 min. Bitrate: 320 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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