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Kritisiert im Internationalen Fachkongress - Standard in Freiburg: medizinische Altersfestsetzung bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Röntgen der Handwurzelknochen oder des Schlüsselbeins, Computertomographie - solche Methoden umgibt die Aura der naturwissenschaftlichen Präzision, und sie werden daher weithin als 'objektiv' akzeptiert, werden in Fachkreisen aber heftig kritisiert.

Eingesetzt werden sie zur Feststellung des Alters von jungen unbegleiteten Flüchtlingen. Denn nur, wenn diese als minderjährig anerkannt werden, müssen die Kommunen sie "in Obhut nehmen", d.h. ihnen einen besonderen Schutz gewähren. Umgekehrt: Mit jedem Flüchtling, der für volljährig erklärt wird, sparen die Städte Geld.

Dass die medizinische Altersfestsetzung aus ethischer und rechtlicher wie auch wissenschaftlicher Perspektive keine vertretbare Methode darstellt, wurde zuletzt wieder Anfang Juli bei der Internationalen Fachkonferenz zur Einschätzung des Alters, Entwicklungsstandes und Hilfebedarfs von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen an der Berliner Charité deutlich. In Freiburg wird das Verfahren bisher angewandt.

Ein unbegleiteter 17-jähriger Flüchtling aus Freiburg berichtete uns von seiner Untersuchung und deren Folgen, die im folgenden Beitrag mit einem Bericht von der Fachkonferenz kontrastiert werden.

Autor: Johanna

Radio: RDL Datum: 19.06.2015

Länge: 13:16 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)