Podcast

Wirtschaft

Roma in Hamburg demonstrieren gegen Abschiebungen

Gründe gibt es genug für Proteste von Roma in Deutschland.

Zuletzt kam die Verschärfung des Aufenthaltsgesetzes dazu und der Plan von Bund und Ländern, dass Flüchtlinge aus den Westbalkanstaaten in den Erstaufnahmezentren gehalten und dann so schnell wie möglich abgeschoben werden - das trifft vor allem Roma, genauso wie die Einstufung von Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina als "sichere Herkunftsstaaten" im vergangenen Herbst. Begleitet wird dies von verstärkten Abschiebungswellen - nicht nur vom Baden-Airpark, auch von anderen Flughäfen geht zur Zeit ein Abschiebeflug nach dem anderen, nach Serbien und Mazedonien oder in den Kosovo. Zusätzlich zu offensichtlichen Abschiebungen werden Menschen auch zur sogenannten "freiwilligen Ausreise" genötigt.

Viele Roma in Hamburg wollten das nicht mehr tatenlos zulassen. Die Initiative "Romano Jekipe Ano Hamburg" (Vereinigte Roma Hamburg) hat zusammen mit "Recht auf Stadt – never mind the papers!" und dem bundesweiten Netzwerk "alle bleiben!" zu Kundgebungen vor der Ausländerbehörde aufgerufen, die in der vergangenen Woche gleich vier Mal stattfanden. Am Samstag, den 18. Juli, folgt dann noch eine Demonstration. Sie beginnt um 12h Beim Grünen Jäger in Hamburg-St. Pauli. Die Initiativen fordern:

- Abschiebestopp für alle Roma
- Bleiberecht für alle Roma
- Dolmetscher, die Romanes sprechen
- Uneingeschränkte Arbeitserlaubnis für Geduldete
- Die Möglichkeit die Erstaufnahmeeinrichtungen schneller zu verlassen
- Die Atteste der (Fach-)Ärzt_innen dürfen nicht ignoriert werden

Im Vorfeld der Demonstration hat uns Isen Schulz von Romano Jekipe Ano Hamburg am Beispiel Mazedoniens berichtet, welcher Verfolgung Roma in den angeblich sicheren Ländern ausgesetzt sind.

Wir bitten um Entschuldigung für die schlechte Tonqualität der Telefonverbindung.

Autor: Johanna

Radio: RDL Datum: 17.07.2015

Länge: 04:21 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)