Für die Zivilbevölkerung bedeutet dies bis zu 55 Tage absolute Ausgangssperre, unzureichende Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Strom, Ambulanzen, die nicht kommen können, Tote die auf den Strassen herumliegen, Menschen, die erschossen werden, sobald sie versuchen das Haus zu verlassen. In mehreren Entscheidungen hat mittlerweile der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Aufhebung überzogener Massnahmen gefordert, doch vor Ort hat das keine Auswirkungen, berichtet die Anwältin Silke Studzinsky von einer Delegationsreise nach Diyarbakir.
Es gibt Gewalt auch von der anderen seite. Am Mittwoch starben z. B. drei Soldaten und ein Polizist bei ihrem Einsatz in der Innenstadt von Diyarbakir. Trotzdem sind die Massnahmen der Regierung völlig überzogen. Studzinsky spricht von einer Art Kollektivstrafe für die Bevölkerung.
Türkei ignoriert Entscheidunegn des Europäischen Gerichtshofes zum Schutz der Zivilbevölkerung
Seit Mitte Dezember hat die türkische Armee ihre Offensive gegen eine PKK-nahe Jugendorganisation verstärkt.

Autor: Jan Keetman
Radio: RDL Datum: 28.01.2016
Länge: 11:14 min. Bitrate: 128 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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