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Panama Papers fördern die komplette Abschaffung des Schweizer Bankgeheimnises nicht

Seit einer Woche überschlagen sich die Nachrichten zu den sogenannten Panama Papers.

Ein Leak bei der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca in Panama führte dazu, dass komplizierte Netzwerke von Briefkastenfirmen aufgedeckt werden konnten.
Zahlreiche namhafte Politiker und Politikerinnen sowie andere reiche Persönlichkeiten konnten mit dubiosen Offshore-Firmen in Zusammenhang gebracht werden. Jetzt müssen sie dafür gerade stehen, dass sie jahrelang Steuergelder versteckt hatten.
Bei ihren Machenschaften schreckte die Anwaltskanzlei Mossack Fonseca dabei vor nichts zurück. Wie die Sonntags Zeitung gestern berichtete, hat die Kanzlei die Namen von Hilfsorganisationen verwendet, um Briefkastenfirmen zu verschleiern. So diente das Rote Kreuz als Fassade für dunkle Geschäfte.
Für entwicklungspolitische Organisationen können die Panama Papers aber auch ein wertvolles Instrument sein. Denn sie zeigen einmal mehr: Es fliessen wesentlich mehr Profite aus armen Ländern in den reichen Norden als Entwicklungsgelder in den Süden. Sie zeigen, wie die riesige Schere zwischen armen und reichen Ländern offen gehalten wird.
Alliance Sud ist die entwicklungspolitische Organisation der grossen Schweizer Hilfswerke. Dominik Gross arbeitet dort als Experte für internationale Finanz- und Steuerpolitik. Michael Spahr hat ihn zum TALK getroffen und wollte wissen: Profitieren Sie von der grossen Medienaufmerksamkeit der Panama Papers?

Autor: Michael Spahr

Radio: RaBe Datum: 11.04.2016

Länge: 11:47 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)