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Schweiz will baskisches Folteropfer und Aktivistin an Spanien ausliefern

Geschlagen, gedemütigt, sexuell misshandelt. Foltermethoden wie man sie zB aus Guantanamo kennt.

Doch auch das EU-Land Spanien soll systematisch Menschen in der Isolationshaft foltern, beklagen baskische und katalanische Aktivist_Innen.
So auch Nekane Txapartegi [Nekane Tschapartegi]. Wie verschiedene medizinische Berichte bestätigen, wurde sie während der Isolationshaft so lange brutal geschlagen, gewürgt und sexuell missbraucht bis sie ein vorgefertigtes Geständnis unterschrieb.
2007 wurde sie wegen Unterstützung der baskischen Untergrundorganisation ETA verurteilt. Die Haftstrafe trat sie nie an, stattdessen ist sie in die Schweiz geflohen und lebte seither ein unauffälliges Leben als Sans-Papiers.
Im April wurde sie in Zürich verhaftet, Spanien fordert ihre Auslieferung. Das Bundesstrafgericht in Bellinzona muss also entscheiden, ob es der Aufforderung Spaniens Folge leistet, und damit zum Handlanger einer Justiz wird, die Verhaftete foltert – oder ob die baskische Journalistin Nekane Txapartegi [Nekane Tschapartegi] in der Schweiz bleiben darf.
Katrin Hiss wollte von Nekanes Anwalt Olivier Peter wissen, ob eine Ausschaffung an ein normalerweise als Rechtsstaat bekanntes EU-Land überhaupt verhindert werden kann.

Autor: Katrin Hiss

Radio: RaBe Datum: 14.06.2016

Länge: 05:35 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)