Die Entlassungen und die Strafverfolgung treffen vor allem Militärangehörige, Lehrer, Journalisten, Richter und Anwälte. Vertreter von Initiativen und Menschenrechtsorganisationen bezeichnen in einem Aufruf die sogenannten Säuberungen als Menschenrechtsverletzungen. Der Aufruf richtet sich besoners an die Bundesregierung, die darin für die Lage von Geflüchteten in der Türkei mitverantwortlich gemacht wird. In einer Protestaktion vor dem Bundeskanzleramt soll diese Kritik heute zum Ausdruck gebracht werden. Dazu aufgerufen hat unter anderem der Republikanische AnwältInnenverein. Der Verein steht in Kontakt mit JuristInnen in der Türkei und konstatiert, dass die Unabhängigkeit der Justiz schon vor dem Putschversuch von Erdogan nicht gewährleistet war. Über die Lage von JuristInnen in der Türkei haben wir uns mit Franziska Nedelmann unterhalten. Sie ist Rechtsanwältin in Berlin und beim Republikanischen AnwältInnenverein aktiv.
Juristenverfolgung auch schon vor dem Putschversuch - Menschenrechtsverletzungen in der Türkei
Seit dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei hat Erdogan mit seiner angekündigten "Säuberungsaktion" über 60 000 Staatsbedienstete entlassen und über 19 000 Menschen festgenommen.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax Datum: 03.08.2016
Länge: 09:37 min. Bitrate: 128 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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