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Neuanlauf für griechische Entschädigungsforderungen für NS-Verbrechen - Absage an deutschen Revisionismus

Die Wehrmacht besetzte Griechenland und verübte dort zusammen mit der SS zahlreiche Massaker an der Zivilbevölkerung.

Bilanz: Griechenland schuldet dafür der BRD noch Geld. Wer jetzt vermutet, sich verlesen oder einen Wortdreher entdeckt zu haben, unterschätzt die Unverschämtheit des deutschen Revisionismus. Tatsächlich behauptet der Mannheimer Historiker Heinz A. Richter genau das und begegnet damit den griechischen Forderungen nach Reparationen und Entschädigungen. Doch diese Taktik ging nicht auf, sie hat vielmehr in der Bevölkerung Empörung und Entschlossenheit hervorgerufen, berichtet Martin Klingner vom AK Distomo im Interview. Fundierter nachgerechnet hat der Ausschuss des griechischen Parlaments für Entschädigungsforderungen, der auf eine Summe von rund 269 Mrd. Euro kam, die Deutschland Griechenland schuldet. Konkreter fordert der Ausschuss Reparationen für materielle Kriegsschäden und beschlagnahmte Waren, die Rückzahlung einer Zwangsanleihe, Entschädigungen
für Opfer deutscher Kriegsverbrechen und ihre Angehörigen und die Rückführung Hunderter entwendeter archäologischer Artefakte. Am 16. August verkündete Alexis Tsipras nun, die griechische Regierung werde "auf diplomatischer und falls nötig auf gerichtlicher Ebene" gegen die Bundesregierung vorgehen, wenn sich weiterhin nichts bewegt. Der AK Distomo begrüsst diesen Schritt und hofft, dass Tsipras ernst macht und die noch lebenden Opferangehörigen endlich zumindest finanziell entschädigt werden.

https://www.nadir.org/nadir/initiativ/ak...

Autor: Johanna

Radio: RDL Datum: 02.09.2016

Länge: 09:52 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)