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Die Selbstverbrennung Oskar Brüsewitz und deren Folgen für das Entstehen der Opposition in der DDR

Am 18. August 1976 übergoss sich der Pfarrer Oskar Brüsewitz auf dem Marktplatz in Zeitz mit Benzin und zündete sich an.

Die ursprüngliche Kontroverse, ob der Pfarrer nun ein Märtyrer im Kampf gegen den Kommunismus gewesen ist oder ein Psychopath, wurde nie geklärt. Jetzt, vierzig Jahre später, geht Karsten Krampitz in seiner Promotionsschrift den Gründen dieser radikalen Tat und ihren Folgen nach. Er stellt fest: Nicht der öffentliche Feuersuizid war das die DDR erschütternde Ereignis, sondern die Reaktionen der Bevölkerung auf den Brüsewitz diffamierenden Kommentar im Neuen Deutschland »Du sollst nicht falsch Zeugnis reden« vom 30. August 1976. Dieser eine Artikel im SED-Zentralorgan (flankiert von einem ähnlichen Kommentar im CDU-Blatt Neue Zeit) löste in der DDR-Gesellschaft eine Welle der Kritik und des Protests aus, die das Verhältnis von Staat und Kirche nachhaltig veränderte.

"Der Fall Brüsewitz. Staat und Kirche in der DDR" erscheint im Verbrecherverlag, hat 680 Seiten und kostet 29 €. >

Autor: ‹Berliner Runde› Radia Obskura

Radio: corax Datum: 28.09.2016

Länge: 19:23 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)