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477 rechtsmotivierte und rassistische Angriffe im Jahr 2015. Massiver Anstieg rechter Gewaltstraftaten in Sachsen 2015 um 86 Prozent.

Der Grossteil der Angriffe war rassistisch motiviert (285) oder richtete sich gegen politische Gegner*innen (141). Schwerpunkte der Gewalt sind die Städte Dresden (116) und Leipzig (77) sowie die Landkreise Leipzig (56) und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge (55). Mehr als verdoppelt haben sich die Angriffe in Dresden (142%) und Landkreis Leipzig (180%).

Der Grossteil der Angriffe war rassistisch motiviert (285) oder richtete sich gegen politische Gegner*innen (141).

Schwerpunkte der Gewalt sind die Städte Dresden (116) und Leipzig (77) sowie die Landkreise Leipzig (56) und Sächsische Schweiz/Osterzgebirge (55).

Mehr als verdoppelt haben sich die Angriffe in Dresden (142%) und Landkreis Leipzig (180%). In den Landkreisen Sächsische Schweiz/Osterzgebirge und Meissen haben sich die Angriffe mehr als verdreifacht (267%; 240%).

Am häufigsten handelte es sich bei den Angriffen um Körperverletzungen (298), gefolgt von Nötigungen/Bedrohungen (139).

74 Angriffe wurden auf oder im Umfeld von Asylunterkünften verübt – darunter 19 Brandstiftungen und 21 gefährliche Körperverletzungen (u.a. mit Steinen oder Sprengsätzen/Böllern). Auch die meisten dieser Angriffe wurden im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge (16), Dresden (14) und dem Landkreis Leipzig (9) verübt.

72 Angriffe wurden im Umfeld von Demonstrationen verübt und richteten sich überwiegend gegen politische Gegner*innen (52) und gegen Journalist*innen (16).

Andrea Hübler, Beraterin bei der Opferberatung: „Rechtsmotivierte Gewalt ist im zurückliegenden Jahr massiv angestiegen und hat sich innerhalb von drei Jahren – seit 2012 – mehr als verdoppelt. Die Zunahme im Jahr 2015 ist jedoch besonders erschreckend.“

Knapp 90% der Gewalttaten wurde im Zusammenhang mit dem Thema Asyl verübt – 60% waren rassistisch motiviert und trafen vor allem Asylsuchende, 25% richteten sich gegen jene, die aufgrund ihres Engagements für Geflüchtete oder gegen Pegida und Co. als politische Gegner*innen attackiert wurden und 4% gegen Journalist*innen die in diesem Zusammenhang berichteten.

Andrea Hübler: „Pegida und die flächendeckend in Sachsen aktiven Anti-Asyl-Proteste haben ein Klima des Hasses erzeugt, der die letzten Dämme brechen liess: Attacken gegen Geflüchtete auf der Strasse; Steine, Böller, Sprengsätze und Molotowcocktails auf bewohnte und unbewohnte Asylunterkünfte und Ausschreitungen wie in Heidenau – die Gewalt nahm im letzten Jahr besorgniserregende Ausmasse an.“

Und weiter: „Am Thema Asyl spaltet sich zweifelsohne derzeit die Gesellschaft – erschreckend ist, wie gegen alles was als politischer Gegner wahrgenommen wird, gewaltsam vorgegangen wird: massive Bedrohungen, gesprengte Fahrzeuge und Parteibüros, Attacken auf Journalist*innen – die Verunglimpfung als Volksverräter*innen und Lügenpresse haben die Hemmschwelle gesenkt.“

Die Opferberatung des RAA Sachsen e.V. unterstützt in Sachsen seit 2005 Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt bei der Bewältigung der Tatfolgen und dokumentiert darüber hinaus diese Angriffe. Im Jahr 2015 konnten wir sachsenweit in 287 Beratungsfällen beratend und unterstützend zur Seite stehen.

Die Zusammenfassung der Statistik ist unter Nennung des Urhebers frei verwendbar und abrufbar unter: http:/aa-sachsen.de/index.php/statisti...

Ivch sprach miz Patrick Irrmer vom S. Flüchtlingsrat darüber

Autor: Tim Thaler

Radio: coloradio Datum: 13.10.2016

Länge: 09:40 min. Bitrate: 182 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)