Zum Glück gibt es auch Zeugnisse und Schriften, die zeigen: Jeder hätte es wissen können. Solche Schriftstücke sind die Tagebücher von Friedrich Kellner, ein ehemaliger Justizbeamter in der hessischen Provinz, der von 1939 bis 1945 Tagebuch über die politischen Vorgänge in Deutschland führte. Ein ganz normaler Bürger, ohne Einblick in Regierungskreise. Und doch hat Kellner eins und eins zusammenzählen können und aus Zeitungsberichten und den Alltagsvorgängen sehr viel über seine Zeit reflektiert. Wir sprachen mit dem Markus Roth, einem der Herausgeber der Tagebücher und Geschäftsführer der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Justus-Liebig-Universität Giessen.
Jeder konnte es wissen - die Tagebücher des Friedrich Kellner
"Wir haben von nichts gewusst" - so die Behauptung vieler Zeugen des Nationalsozialismus, wenn es um die Verbrechen der Nazis, die Massenvernichtung und die Euthanasie-Morde geht.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax Datum: 02.02.2017
Länge: 08:48 min. Bitrate: 320 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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