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Interview mit Rüdiger Suchsland über den Film "Hitlers Hollywood"

Wie schon in seinem vorherigen Dokumentarfilm „Von Caligari zu Hitler" nimmt Rüdiger Suchsland Siegfried Kracauers Grundprämisse ernst, nach der das Kino ein Seismograph seiner Entstehungszeit ist, ein Indikator für das Kulturelle Unbewusste seiner Epoche.

Suchsland geht davon aus, dass, wenn dies stimmt, was verrät uns dann der NS-Film über das „Dritte Reich" und seine Menschen? Und: Wie wirken diese Filme, ihre Mythen und Erzählungen, ihre offenen Lügen und ihre versteckten Wahrheiten weiter in der deutschen Filmgeschichte?

Der Film Hitlers Hollywood stellt erstmals sowohl jene Filme vor, die bisher unter Vorbehalt standen, wie auch jene Filme, die vorgeblich als rein unterhaltend und unpolitisch galten und analysiert diese.

Politisch unterstanden alle Filme dem Propagandaministerium, erfüllten damit einen politischen Zweck und sind somit belastet.

Gleichzeitig enthalten die Filme jedoch eine Ästhetik, die bis ins Heute weiter wirkt hat, weil sie entweder verführerisch ist, und daher die Menschen für den Nationalsozialismus eingefangen hat, oder in deren Ablehnung das Nachkriegskino Filme produziert hat, welche jene Ästhetik der Verführung bewusst vermied.

Die Verführungskraft wirkt noch heute, dies soll der Film demonstrieren.

Wie genau diese Verführung funktioniert, beschreibt Rüdiger Suchsland in seinem Film. Dies ist der Ansatzpunkt für eine Kritik am Film Hitlers Hollywood.

Autor: Monika bermuda.funk

Radio: bermuda Datum: 02.03.2017

Länge: 16:30 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)