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Gegen der reaktionären Popstar Martin Luther

Vor wenigen Tagen referierte der Theologe Friedrich Wilhelm Graf in der Neuen Züricher Zeitung die Luther-Rezeption seit dem 18. Jahrhundert und betonte die Aktualität der reformatorischen Prinzipien: "Glaube wird zum Vollzug personaler Selbstverantwortung.

Daran in Zeiten zu erinnern, in denen Angst vor Mündigkeit und Vielfalt verbreitet wird, dürfte nicht falsch sein."
Doch, daran ist einiges falsch. Wie auch am unkritischen Hype um Martin Luther im "500. Reformationsjahr". Kaum ein Wort über Luthers Antisemitismus, keines über dessen fragwürdigen Arbeitsbegriff. Im Gegenteil: Nicht zufällig heisst die Universität in Halle weiterhin Martin-Luther-Universität. Ein kleiner Einspruch nun von Benjamin Ortmeyer. Ortmeyer ist Erziehungswissenschaftler, beschäftigt sich hauptsächlich mit der Pädagogik im Nationalsozialismus. Zudem leitet er mit Micha Brumlik die Forschungsstelle NS-Pädagogik in Frankfurt. Ralf von Radio Corax sprach mit ihm.

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 07.04.2017

Länge: 10:53 min. Bitrate: 255 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)