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Optimismus & journalistische Alternativen in der Türkei

"Ja, als Journalisten haben wir manchmal Angst in diesem Land" das gesteht ein türkischer kritischer TV-Redakteur in einem Interview.

Er hat zurecht Angst. Wer regierungskritisch berichtet, könnte in diesen Tagen in der Türkei Gefängnis landen. So ergeht es derzeit über 150 Journalistinnen und Journalisten in. Ihr Vergehen? Sie sind JournalistInnen und gehen ihrer Arbeit nach. Ihre Perspektiven? Düster. Nach dem Referendum hat Staatspräsident Erdogan den bereits seit Juli vergangenen Jahres geltenden Ausnahmezustand um weitere drei Monate verlängert. Damit können die verhafteten Journalisten bis zu fünf Jahre ohne Verfahren festgehalten werden. Wer noch nicht in Haft ist, hat auch so kaum noch eine Chance auf kritische Berichterstattung. Journalisten werden in den Mainstreammedien als "Stimme des Terrors" beschimpft, auf Twitter und Facebook offen bedroht. Einige JournalistInnen lassen sich aber nicht unterkriegen. So zum Beispiel der linke Journalist Gökhan Bicici. Er gründete vor drei Jahren eine Bürgerjournalismusplattform, die auf das Internet setzt. Das Projekt entstand nach den Gezi-Park Protesten gegen die Regierung von Präsident Erdoğan. Wir sprachen mit Gökhan Bicici über sein Projekt und seine Sicht auf die politische Lage in der Türkei.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 09.05.2017

Länge: 15:03 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)