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Evin Gefängnis in Teheran

Über das Evin Gefängnis in Teheran im Iran existieren seit Jahren Berichte über systematische Misshandlungen, Folter, Vergewaltigungen und andere Gräueltaten.

Allein wenn man sich den Wikipedia-Artikel durchliest kann einem schlecht werden von den Folter-Beschreibungen. All diese Berichte kommen von Überlebenden Gefangenen, offizielle Berichte gibt es kaum, Foto-Dokumentation schon gar nicht, denn das Gefängnis darf weder von aussen noch von Innen fotografiert werden. Umso seltsamer ist es, wenn nun die iranische Regierung die Tore des Gefängnisses öffnet, um für internationale Botschaftsvertreter eine Art Guided Tour zu inszenieren. Am 5. Juli fand diese grosse Propaganda-Show statt und sollte dazu dienen, das internationale Image des Gefängnisses zu widerlegen. Von Folterungen und Misshandlungen wurde da natürlich nichts gezeigt, stattdessen durfte das grosse kulturelle Angebot mit Computer- und Handwerkskursen und Pilzzucht besichtigt werden. Wie diese Inszenierung auf die ausländischen BesucherInnen gewirkt hat und wir die tatsächlichen Zustände im Evin-Gefängnis sind, darüber sprachen wir mit Dr. Kazem Moussayi von der Green Party of Iran.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 19.07.2017

Länge: 16:07 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)