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Vor 100 Jahren organisierten sich Matrosen gegen den Krieg

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Vor 100 Jahren organisierten sich Matrosen gegen den Krieg

Vor 100 Jahren erfolgte die „Ouvertüre“ für die ein Jahr später folgende Novemberrevolution. Die Rede ist von der antimilitaristischen Matrosenbewegung.

Die ist mit den Namen Albin Köbis und Max Reichpietsch verbunden. Die beiden Matrosen hatten mitten im 1. Weltkrieg eine Organisierung unter Marine-Besatzungen voran getrieben. Man wählte unabhängige Vertrauensleute um Mitsprache zu erkämpfen – damals ein subversiver Akt, der keine rechtliche Grundlage hatte. Mit Streikaktionen protestierten die Matrosen gegen ihren Kriegseinsatz. Nach einer Streikaktion im Sommer 1917 in Wilhelmshaven wurden die beiden Matrosen Köbis und Reichpietsch in einem fragwürdigen Kriegsgerichtsverfahren wegen "Aufrührerei" zum Tode veruteilt. Das Urteil gilt als Unrechtsurteil. Am 5. September 1917 - heute vor 100 Jahren - wurden sie in Köln erschossen. In Köln lebt und arbeitet auch Elmar Wigand. Er ist bei der Initiative "Aktion/Arbeitsunrecht" aktiv und hat sich mit dem Schicksal von Köbis und Reichpietsch beschäftigt. Wir sprachen mit ihm über das Unrechtsurteil gegen die Matrosen, über die Matrosenbewegung selbst und die ersten Formen von Betriebsräten in den Vortagen der Novemberrevolution.

Elmar Wiegand hat auf der Seite https://arbeitsunrecht.de/ einen Text in Gedenken an die beiden ermordeten Matrosen Albin Köbis und Max Reichpietsch veröffentlicht.

Creative Commons Lizenz

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 05.09.2017

Länge: 16:22 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)