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Trotz Polizeigewalt geht Katalonien für die Unabhängigkeit an die Urne

Schreckliche Bilder gingen gestern um die Welt.

Schwarz gekleidete Polizisten und Polizistinnen machten von massiver Gewalt Gebrauch, um Menschen in der spanischen Provinz Katalonien vom abstimmen abzuhalten und um Abstimmungsurnen zu Beschlagnahmen.

Obwohl die spanischen Gerichte und die Zentralregierung in Madrid, die Abstimmung für illegal erklärten, gingen laut Schätzungen rund 40 Prozent der Menschen an die – zum Teil improvisierten – Wahlurnen. 90 Prozent von ihnen sprachen sich für eine unabhängige Republik Katalonien aus. Über 800 Stimmbürger und Stimmbürgerinnen wurden beim Einsatz von rund 10'000 Polizisten und Polizistinnen verletzt. Es gab auch rund ein Dutzend Verletzte bei den Polizeikräften. Der spanische Ministerpräsident, der rechte Politiker Mariano Rajoy lobte den Polizeieinsatz und sagte, das Referendum habe nicht stattgefunden.

Der katalonische Präsident Carles Puigdemont hingegen erklärte, dass Katalonien nun dank dem Referendum das recht auf einen eigenen Staat gewonnen hat. Es ist möglich, dass das katalonische Regionalparlament die einseitige Unabhängigkeit ausrufen wird.

Michael Spahr hat am Morgen danach mit dem katalanischen Politologen Alex Robles in Barcelona gesprochen und gefragt: Was passiert jetzt konkret?

Autor: Michael Spahr

Radio: RaBe Datum: 02.10.2017

Länge: 04:07 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)