Podcast

Politik

Landtag von Sachsen-Anhalt fordert Akteneinsicht im Fall Oury Jalloh

Vor knapp 13 Jahren verstarb Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle. Die Umstände seines Todes sind noch immer nicht aufgeklärt.

Die Familie von Oury Jalloh, die Initiative in Gedenken an ihn, wie auch Aktivist*innen und kritische Jurist*innen gehen von Mord aus. Staatsanwaltschaften vertraten hingegen lange die These, dass Oury Jalloh sich selbst angezündet hat - trotz aller Zweifel und Widersprüchlichkeiten. Im Oktober hat die Staatsanwaltschaft Halle sogar bekannt gegeben, die Ermittlungen im Fall Oury Jalloh einzustellen, da laut Staatsanwaltschaft keine neuen Erkenntnisse mehr zu erwarten seien. Die vermeintlich fehlenden neuen Erkenntnisse entfalteten jedoch vor einigen Tagen ihre volle Wucht. Es wurde bekannt, dass einige Gutachter die Mordthese im Fall Jalloh für wahrscheinlicher halten als die These, dass sich Jalloh selbst entzündet hat. Auch der Dessauer Oberstaatsanwalt Folker Bittmann hatte seine Ansicht geändert und nun die Mordthese vertreten - das belegen Akten, die das ARD-Magazin „Monitor“ auswertete. Nun stellt sich natürlich die Frage, warum die Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Halle trotzdem eingestellt wurden. Der Landtag von Sachsen-Anhalt fordert nun aufgrund dieser Widersprüchlichkeiten Akteneinsicht. Radio Corax hat mit Henriette Quade von der Partei Die Linke gesprochen. Sie sitzt auch im Rechtsausschuss des Landtages, dem die Akten zum Fall vorgelegt werden sollen.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 27.11.2017

Länge: 10:40 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)