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Eine Fahndungsmethode für potentielle Täter/innen mit dunkler Hautfarbe

Wenn sich rechte Hetzer vom Himmel etwas wünschen könnten, dann wäre es vielleicht eine polizeiliche Ermittlungsmethode, die speziell Täter mit körperlichen Merkmalen, die mit Minderheiten assoziiert werden, in den Mittelpunkt rückt.

Noch ist es nicht so weit, doch eine solche Methode wird von den InnenministerInnen erwogen und hat bereits einen ersten Niederschlag im umstrittenen Bayerischen Polizeigesetz gefunden. Anna Lipphardt Professorin für Kulturanthropologin an der Uni Freiburg hat sich mit der ersten Anwendung der erweiterten DNA-Analyse mit dem Heilbronner Polizistenmord beschäftigt. Damals hatte die Methode auf eine völlig falsche Spur geführt. Im Gespräch mit Radio Dreyeckland legt Anna lipphardt klar, warum diese Methode grundsätzlich dazu beitragen würde, Vorurteile gegen Minderheiten zu schüren, während ihr kriminaltechnischer Nutzen höchst fraglich ist.

Anzumerken ist vielleicht, dass der "DNA-Fingerabdruck" zwar eine ziemlich sichere Identifikation einer Person erlaubt, dass aber Rückschlüsse auf Augenfarbe, Hautfarbe etc. wie sie bei der "erweitereten DNA-Analyse" möglich sind, weit weniger sicher sind.



Am Sonntag findet in München eine Grossdemonstration unter dem Titel


#ausgehetzt gegen die Politik der Angst


statt, bei der es unter anderem auch um das Bayerische Polizeigesetz gehen wird

Autor: Jan Keetman

Radio: RDL Datum: 19.07.2018

Länge: 09:21 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)