Der Agrochemie-Produzent Syngenta Der Sensemann der Landwirtschaft

Wirtschaft

Der weltgrösste Agrochemie-Produzent Syngenta mit Sitz in der Schweiz vertreibt zahlreiche hochgiftige Produkte, die Mensch und Umwelt schädigen. Tausende von Bauern – die meisten davon im armen Süden – sind bereits beim Einsatz der Produkte gestorben, abertausende trugen schwere Vergiftungen davon.

Der Hauptsitz des Syngenta-Konzerns in Basel.
Mehr Artikel
Mehr Artikel

Der Hauptsitz des Syngenta-Konzerns in Basel. Foto: Latschari (CC BY-SA 3.0 unported)

11. Februar 2014
1
0
2 min.
Drucken
Korrektur
Syngenta vermarktet trotz Verbot in Europa sein Herbizid Paraquat weiterhin aggressiv im Süden. Der Konzern führt zudem Schmierkampagnen gegen einen kritischen Wissenschaftler und versuchte gar, ihn mundtot zu kaufen. Das Syngenta-Pestizid Atrazin hat 90 % des Wassers im mittleren Westen der USA vergiftet.

Hochtoxische Produktpalette

Syngenta produziert hochtoxische Produkte, die Menschen und Umwelt vergiften. Syngentas Produkte-Flaggschiff Paraquat (Handelsname Gramoxone) ist das in den letzten 50 Jahren am meisten verkaufte hochgiftige Herbizid. Syngentas Lobbying ist ausgesprochen aggressiv: Als die US-Umweltbehörde das in Europa verbotene Herbizid Atrazin verbieten wollte, arrangierte der Konzern 50 Sitzungen mit Behördenmitgliedern hinter verschlossenen Türen und verhinderte so ein Verbot. Ausserdem fällt Syngenta durch besonders offensive Schmierkampagnen auf.

So versuchte Syngenta beispielsweise, einen Wissenschaftler mundtot zu kaufen, sein Forschungsbudget anzugreifen, den akademischen Ruf zu schädigen und wählte schliesslich den klassischen Weg der bezahlten Gegenstudien.

Der Einsatz von Paraquat

Im globalen Süden haben tausende Menschen beim Einsatz von Paraquat ihr Leben verloren. Ein Bauer starb beispielsweise nicht einmal vier Stunden nachdem er Paraquat mit einem undichten Behälter verspritzt hat. Viele starben wegen unbeabsichtigtem Kontakt mit dem Herbizid. Abertausende leiden unter akuten und chronischen Vergiftungserscheinungen vom gelegentlichen Gebrauch.

Die Einnahme von weniger als einem Teelöffel Paraquat ist tödlich, es gibt kein Gegengift. Ein anderes Herbizid, Atrazin, hat mehr als 90 Prozent des Wassers im mittleren Westen der USA verseucht und steht mit steigenden Krebs- und Hormon-Erkrankungen in der Region im Zusammenhang.

Vergiftungsfälle in Entwicklungsländern stoppen

Syngenta muss den Verkauf von Paraquat stoppen und zwar zuerst in Entwicklungsländern wo die Todes- und Vergiftungsfälle besonders zahlreich sind. In den USA muss Syngenta damit aufhören, die Untersuchung der Auswirkungen von Atrazin zu sabotieren und sich einem fairen Zulassungs-Prozess der Umweltbehörden stellen.

Public Eye