Umweltzerstörung und Entwaldung HSBC - Rodungen von schützenswerten Waldgebieten

Wirtschaft

Durch die Bereitstellung finanzieller Mittel trägt HSBC zu Rodungen, welche ohne das Einverständnis lokaler Gemeinschaften ausgeführt wurden, sowie zur Zerstörung von besonders schützenswerten Waldgebieten bei.

G20 Proteste vor einer HSBC-Filiale in London.
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G20 Proteste vor einer HSBC-Filiale in London. Foto: bayerberg (CC BY-SA 2.0)

2. Januar 2014
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Die HSBC mit Hauptsitz in London ist eine der führenden globalen Banken. Die Geschäftstätigkeit der HSBC reicht über Europas Grenzen hinaus in Länder wie Malaysia, Indonesien oder Liberia, wo schwere Fälle von Landenteignungen (Land Grabbing) und Menschenrechtsverletzungen aufgedeckt wurden. HSBC beteiligt sich an der Finanzierung der Palmölfirmen Sime Darby und Wilmar International, die dafür bekannt sind, die Menschenrechte nicht zu respektieren.

Trotz Studien, welche die zerstörerischen Geschäftspraktiken der Firmen belegen, vergibt HSBC weiterhin Kredite an die beiden Unternehmen und hält deren Aktien.

Die Gesamtsumme dieser finanziellen Unterstützung beläuft sich auf über 1 Milliarde €, eine Unterstützung, welche es den beiden Firmen ermöglicht, ihre Landenteignungen und die umweltzerstörerischen Geschäftspraktiken weiterzuführen.

Konsequenzen

Sime Darby und Wilmar International sind direkt für Umweltzerstörung, Entwaldung und Vertreibung von lokalen Gemeinschaften verantwortlich.

Durch die Bereitstellung finanzieller Mittel trägt HSBC zu Rodungen, welche ohne das Einverständnis lokaler Gemeinschaften ausgeführt wurden, sowie zur Zerstörung von besonders schützenswerten Waldgebieten bei. Menschen, welche seit Langem in diesen Gebieten gelebt und gearbeitet hatten, wurden vertrieben und somit ihrer Ernährungs- und Existenzgrundlage beraubt.

“Wenn du ihnen dein Land nicht gibst, nehmen sie es mit Gewalt. Sie werden dir sagen, wenn du es uns nicht gibst, werden wir dein Leben zerstören.” Betroffene Person aus Liberia

Ursachen

HSBC trägt zur Bedrohung von Mensch und Umwelt bei und ist damit für Leid in den Ländern des Südens mitverantwortlich. HSBC muss unverzüglich damit aufhören, in Sime Darby und Wilmar International zu investieren, oder sie muss diese unter Druck setzen, ihren illegalen Geschäftspraktiken ein Ende zu setzen. Die Bank hat interne Richtlinien für den Umgang mit Waldgebieten und Waldprodukten und hat zudem den UNO Global Compact unterzeichnet. Nichtsdestotrotz ignoriert das Unternehmen weiterhin die Forderungen der Zivilgesellschaft und der lokalen Gemeinschaften und stellt ihren eigenen Profit über die Rechte der Menschen.

“Bauern verlieren ihr Land und ihre Existenzgrundlage, die Rechte der armen, ländlichen Bevölkerung werden missachtet und Wälder, von denen die Gemeinschaften abhängig sind, werden zerstört. Die Lokalbevölkerung wird in keiner Weise von den Investitionen in Palmöl profitieren.” Silas Siakor, Kampagnenkoordinator bei Friends of the Earth Liberia

Verursacher

HSBC Holdings plc („HSBC“) ist einer der grössten Finanzdienstleister mit Geschäftstätigkeiten in über 85 Ländern.

Im Jahr 2012 wies HSBC einen Reingewinn von 15,5 Milliarden € aus. HSBC zählt auch zu den weltweit führenden Investmentbanken. Die Bank hält Aktien von und vergibt Kredite im Gesamtwert von 925 Millionen € an Wilmar International. Zudem hält HSBC Anleihen von Sime Darby in der Höhe von 125 Millionen €. Abgesehen von der Finanzierung von Landenteignungen und Menschenrechtsverletzungen ranken sich zahlreiche weitere Kontroversen um HSBC, beispielsweise um Steuervermeidung, Geldwäsche sowie die Unterstützung eines der grössten multinationalen Holzunternehmen, welches für die rasche Abholzung Malaysias verantwortlich ist.

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