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Klimaaktivist:innen stören Umweltminister Albert Rösti am Auftritt in Autohaus während der COP Klimakonferenz

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“Bite the Rich” mit neuer Störaktion in Schaffhausen Klimaaktivist:innen stören Umweltminister Albert Rösti am Auftritt in Autohaus während der COP Klimakonferenz

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Politik

Diesmal haben sich die Aktivist:innen Bundesrat Rösti vorgenommen. Um 16:30 am 14. November im Autohaus “Hutter Dynamics” in Schaffhausen hinderten 9 Menschen Bundesrat Rösti an einem Auftritt für 15 Minuten.

Bundesrat Albert Rösti während seines Auftritts im Autohaus “Hutter Dynamics” in Schaffhausen, 14. November 2025.
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Bundesrat Albert Rösti während seines Auftritts im Autohaus “Hutter Dynamics” in Schaffhausen, 14. November 2025. Foto: zVg

Datum 15. November 2025
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Sie verliessen die Veranstaltung und wurden von der Polizei festgenommen. Beim anlass hielten zwei Banner hoch, an denen "Demokratie statt Oligarchie" und "Autos töten"stehen.

Alsbald der Bundesrat die Bühne betrat, hielten die Aktivist*innen kurze, prägnante Reden aus dem Publium. Dazu. traten sie mit Transparenten auf, die mit “Demokratie, statt Öligarchie” und “Cars kill” beschriftet waren. Am Ende skandierten sie, Rösti zerstöre die Heimat. Mit dieser Aktion warfen sie Rösti seine zerstörerische Politik in Bezug auf die Klimakriese vor. Die Aktivist:innen rechtfertigten ihr Vorgehen mit verschiedenen Argumenten, welche sie auch an dem Anlass im Autohaus vorbrachten. Sie machten darauf aufmerksam, dass die Schweiz ihre Klimaziele trotz abermaligen Beteuerungen Röstis bei weitem verfehlt.

Weiter warfen sie ihm vor, das Pariser Klimaabkommen mit fossiler Interessenspolitik zu torpedieren. Eine Sprecherin pochte auf das Urteil des Internationalen Gerichtshofes im Falle der Klimaseniorinnen. Ein anderer bezog sich auf ein persönliches Erlebnis mit einem befreundeten Vater, dessen Kind bei einem Autounfall verstarb. Dies setzte er in Bezug auf die von Rösti angestrebte Tempoerhöhung. Die letzte Sprecherin hebte die so simple, wie symbolträchtige Tatsache hervor, dass Albert Rösti während der Klimakonferenz in einem Autosalon Werbung betreibt.
Die Gruppierung, welche sich “Bite the Rich” nennt, hat es jüngst mit ihrer Aktion um Peter Spuhler (ehem. Nationalrat SVP) in die Schlagzeilen geschafft. Sie störte in den letzten Wochen wiederholt Anlässe von Miliardären, um auf deren Verantwortung für die Klimakatastrophe und auf die “Initiative für eine Zukunft” aufmerksam zu machen.

Jetzt, zwei Wochen vor der Abstimmung nahm sich das Kollektiv, welches sich aus Mitgliedern von Drop Fossil Subsidies, Debt for Climate und anderen gebildet hat, den Bundesrat vor. Dieser lehnt die Initiative,ab, obschon die Schweiz die Klimaziele 2030 gemäss dem dem Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt massiv verfehlen wird. Die Geschwindigkeit der Umsetzung von Masnahmen ist jetzt entscheidend. Genau dafür kann diese Initiative die Mittel zur verfügung stellen.

Wir haben das 1,5° Ziel des Pariser Abkommens so gut wie überschritten. Die Versprechen und Beteuerungen des Bundesrates haben sich als blosse Lippenbekenntnisse erwiesen und nichts als wertvolle Zeit gekostet.

Die Erwärmung des globalen Klimas hat eine verzögerte Wirkung in der Manifestation als Extremereigniss. Das heissst, dass die Naturkatastrophen, die wir jetzt erleben die Ursache der Emissionen sind, die vor Jahrzehnten verursacht wurden. Wenn wir in Betracht ziehen, wie sehr die Emissionen in der Zwischenzeit explodiert sind, können wir uns nur ansatzweise ausdenken, welche Auswirkung unser heutiges Handeln in den nächsten Jahrzehnten haben wird. Eine Wirtschaft, wie sie Albert Rösti aufbauen und erhalten will, wird unter den zukünftigen Globalen Bedingungen nicht mehr möglich sein.
Seine Politik kommt einem Drogenkonsumenten gleich, der sich für den kurzfristigen Rausch selbst zerstört. Werden wir erst wenn das Letzte Feld vergiftet ist merken, dass Geld nicht essbar ist?

Dass dieser Bundesrat den Ernst der Lage nicht zu begreifen in der Lage ist, zeigt exemplarisch seine Werbung im Autohaus während der COP 30. An diese wird er voraussichtlich eine Woche später anreisen und eine Gefolgschaft von Syngetha (einem chinesischen Konzern, der das berüchtigte verbotene Pestizid Glyphosphat herstellt) mitnehmen.

pm