Kampf gegen die Aufwertung Apartmenthäuser in Zürich

Politik

Ganze Häuser werden in der Stadt Zürich für befristete Apartmentwohnungen gebraucht, wo sich Businessleute und wohlhabende Touris für eine begrenzte Zeit einquartieren.

Apartment-Haus der Firma Numa Group im Kreis 4 von Zürich.
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Apartment-Haus der Firma Numa Group im Kreis 4 von Zürich. Foto: Barrikade

5. Januar 2024
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Dies geschieht auf Kosten jener, die sich nun in der immer teurer werdenden Stadt keine Wohnung mehr leisten können und gezwungen sind, wegzuziehen.

In Zürich nimmt die Wohnungsnot stetig zu. Die Angebote für freie Wohnungen werden immer knapper und die wenigen Wohnungen die es noch gibt, haben unverschämt hohe Mietpreise. Proletarische Menschen werden aus der Stadt verdrängt. Gleichzeitig reissen sich diese Unternehmen wie die Numa Group oder die Nest Temporary AG Wohnungen unter den Nagel und sanieren sie zu teuren möblierten Appartements.

Die Numa Group besitzt in über 20 Ländern Apartmenthäuser, in Zürich stehen zwei. Die Nest Temporary AG hat sich an diversen Orten in der Schweiz in ganze Häuser eingemietet.

In der ganzen Stadt Zürich werden über 4000 Wohnungen auf diese Weise den wohnungssuchenden Menschen dieser Stadt entzogen. Die zwei genannten Firmen sind nur ein kleiner Teil dieses Phänomens, allein im Kreis 4 liessen sich noch etliche weitere Beispiele aufzählen. Es ist kein Zufall, dass sich diese Unternehmen in Quartieren ausbreiten die von Gentrifizierung betroffen sind und sich ihre Präsenz im Kreis 4 seit dem angekündigten Bau des Google-Standorts (ebenfalls an der Müllerstrasse) noch zusätzlich vermehrt hat, Google will diesen noch dieses Jahr beziehen.

Die sanierten und möblierten Apartements stehen weder jenen Menschen zur Verfügung, die auf günstigen Wohnraum angewiesen wären, noch können proletarische Menschen, die in die Stadt pendeln müssen sich den Aufenthalt in ihnen leisten. Ebenso wenig können sie von Reisenden mit kleinem Geldbeutel genutzt werden.

Sie zielen auf topverdienende Businessleute der grossen Unternehmen wie Google, UBS etc. und reiche Touris ab, die nur vorübergehend oder geschäftlich in der Stadt sind. Diese Klientel trägt nichts zu einem sozialen Zusammenleben im Quartier bei. Sie sind lediglich attraktiv für die Grossunternehmen, die neuen schicken Cafés und andere überteuerte Konsumangebote, die sich parallel zur Entstehung der Luxus- und Business Appartements in den gentrifizierten Quartieren breitmachen.

Business Apartments verringern den Wohnraum, erhöhen durch Marktdruck die Mieten und Preise im Quartier, und treiben die verdrängenden Prozesse der Gentrifizierung weiter voran. Sie sind damit mitverantwortlich für die Wohnungsnot und den Klassenkampf den die Immobilienbesitzenden von oben gegen die Mietenden von unten führen. Sie nutzen das Grundbedürfnis nach Wohnraum aus und erzielen Milliardenprofite auf unsere Kosten.

pm