Wenn Putin vom Frieden spricht, dann meint er den Krieg Was ist das Wort eines Diktators wert?

Politik

Am 24. Februar des Jahres 2022 wurde ein neues Horror-Kapitel in der noch jungen Geschichte des 21. Jahrhunderts eingeläutet.

Zerstörter Wohnblock in einem Vorort von Kiew, 15. März 2022.
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Zerstörter Wohnblock in einem Vorort von Kiew, 15. März 2022. Foto: Kyivcity.gov.ua (CC BY 4.0 cropped)

3. April 2022
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An diesem Tag geschah etwas, womit (sogar weltweit) kein Mensch mehr gerechnet hatte, dass nämlich ausgerechnet vor den Toren zu Europa (in dem Deutschland zwei grausame Weltkriege angezettelt und verloren hatte) abermals ein grausamer Krieg ausbrechen könnte. Ich war mir sicher, dass nach Aufarbeitung jener apokalyptischen Zeit von damals und nach Analyse der daraus gewonnenen Erfahrungen ein solcher Krieg einfach nicht mehr möglich sein kann. Welch fataler Irrtum, obwohl es doch erfreuliche Anzeichen dafür gegeben hat, dass es einen Krieg in Europa tatsächlich niemals mehr geben wird.

Ja, grau (und hoffnungsvoll) ist alle Theorie – die Umsetzung in der ungeschminkten politischen Realität von heute steht auf einem anderen Blatt, zum Beispiel auch in jener von menschlichen Tragödien und gigantischen Naturkatastrophen überfüllten Chronik, in der dieser Krieg eines Tages verzeichnet sein wird unter der Rubrik: „Putin, Wladimir Wladimirowitsch (auch „Wladimir der Schreckliche“ genannt), Präsident der Russischen Förderation seit 2000, führte im Jahre 2022 einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der neben der völligen Zerstörung der Infrastruktur dieses Landes auch einen nie zuvor stattgefundenen Exodus gen Westen ausgelöst hat, in dem achtzig Prozent der Flüchtenden junge Mütter mit kleinen und Kleinstkindern und älteren Frauen und Müttern waren“ (Stand: April 2022).

Ja, die Welt hielt am 24. Februar 2022 mehrere Stunden lang den Atem an, war dann mehrere Tage lang zunächst wie paralysiert, ohnmächtig und schockiert, fassungslos und ist seitdem nur noch zornig, wütend (noch immer hilflos) und um Fassung ringend, sich dabei die Frage stellend: Wie nur kann, wie sollte und wie müsste die internationale Staatengemeinschaft nun gemeinsam angesichts eines solchen Krieges vorgehen, um den russischen Despoten Wladimir Putin zu zwingen, seinen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine sofort zu beenden.

Im Augenblick gibt es darauf keine Antwort, weil der Mann, der seiner barbarisch agierenden Soldateska in der Ukraine den Befehl zum Rückmarsch geben könnte, genau das nicht tut. Wann wird der Präsident eines grossen Landes zum Massenmörder?

Oder ist er das bereits, wenn er nicht damit aufhören kann, Kriege um sich herum anzuzetteln?

Und somit steht bereits heute fest: Mit diesem Krieg hat der Kremlchef nicht nur die menschenfeindliche Dramaturgie in der Geschichte seines Volkes, sondern auch gleich noch die gesamte Gegenwart und künftige Geschichtsschreibung völlig durcheinander gebracht und der gesamten Welt im Augenblick einige Dutzend vielleicht unlösbarer Probleme eingebrockt.

Die schicksalhafte Minute, in der Wladimir Putin nämlich den Entschluss fasste, nach der Krim (sie war nur der „kleine Finger“) sich auch noch die Ukraine (das wäre dann die ganze Hand) in sein abstraktes Imperium einzugliedern, das muss möglicherweise bereits die Sekunde gewesen sein, in der sich das kranke Hirn dieses Tyrannen aller Vernunft und aller moralischen Kraft und humanitären Güte entledigt hatte.

Bereits kurz darauf hätte die Internationale Staatengemeinschaft über diesen Despoten den „Bannfluch“ verhängen, ihn und sein Land also aus der Weltgemeinschaft völlig ausschliessen müssen.

Warum hat sie das nicht getan?

War sie zu feige oder war sie einfach nur klug und hat damit vielleicht einen 3. Weltkrieg verhindert, einen Krieg mit Atom-Waffen, einen Krieg, der die gesamte Welt in ein gigantisches Totenreich verwandelt hätte?

Ja, möglicherweise ist das so!

Was nun aber auch alles zu diesem Krieg geführt haben mag (und dazu gehören selbstverständlich viele Fehler sowohl in der westlichen als auch in der russischen Politik), nichts davon vermag diesen Vernichtungskrieg zu rechtfertigen. Nichts, gar nichts, denn Verbrechen an der Menschheit, sie bleiben Verbrechen, Mord an der Bevölkerung bleibt nun einmal Mord, die bewusste Zerstörung eines Landes in heutiger Zeit darf von der Internationalen Staatengemeinschaft nicht mehr geduldet werden. Putin hat alle Regeln eines friedvollen und zivilisierten Nebeneinanders in der Welt auf unverzeihliche Weise missachtet.

Kurz: Dieser Krieg findet militärisch zwar momentan noch auf dem Territorium der Ukraine statt, doch das wahre Ausmass der geo-politischen Nachwirkungen und der vielen gravierenden wirtschaftlichen „Nebenerscheinungen“ dieses verbrecherischen Krieges, das wird sich erst in einigen Jahren überdeutlich zeigen. Fest hingegen steht bereits heute: Wenn dieser Krieg nicht bald beendet werden kann, dann wird möglicherweise die ganze Welt zum Kriegsschauplatz. Und ein jeder von uns wird zu den Opfern gehören.

Zur ukrainischen Tragödie werden sich nämlich (wie bereits erwähnt) noch viele, sehr viele (noch nicht vorstellbare) humanitäre Katastrophen und nationale Tragödien gesellen. Das ist vorprogrammiert. Die Verantwortung trägt allein der russische Präsident.

Kleiner Zwischeneinwand: 39 Tage dauert dieser Krieg nun bereits. Was sind 39 Tage im Leben eines Menschen, was alles könnte sich während dieser Zeit ereignen, was würde überraschend und was wird gewiss (vom Schicksal zugedacht) auf einen Menschen zukommen an schönen und an hässlichen Dingen in der gegenwärtigen politischen und kriegerisch so verdunkelten Zeit?

Im Verlauf von fünf Wochen könnte ein Mensch zum Beispiel im Lotto gewinnen oder seinen Job verlieren, er könnte zum ersten Male heiraten oder sich zum zweiten Male scheiden lassen, er könnte in der Politik Karriere machen oder wegen Fahrerflucht vor Gericht stehen oder überraschend der Liebe seines Lebens begegnen oder (wenn seine Liebe nicht erwidert wird) um Aufnahme in einem Kloster bitten, um fortan nur noch Gott zu dienen.

Es liessen sich nun unzählbare Bilder malen und aufregende Geschichten erzählen, was alles einem einzelnen Menschen während 39 Tagen widerfahren kann, da der Motor eines Menschen-Lebens nun einmal nur durch permanente Bewegung zum Laufen gebracht wird und zu überraschenden Ergebnissen und Begegnungen zu führen vermag.

So ist es auch in der Begegnung mit dem Tod: Ein alter Mann, umringt von jenen Menschen, die ihn lieben, er schläft glücklich und im Frieden mit sich und der Welt ein oder eine allein lebende kranke Frau stirbt einsam, weil ein unheilbarer Krebs ihr keine Chance mehr gegeben hat, würdevoll weiter zu gehen auf dem Weg bis hin zu ihrem natürlichen Ende.

In beiden Fällen bleiben gewiss trauernde und weinende Menschen zurück, die etwas verloren haben, das nie wieder zu ihnen zurückkehren wird. Ein solches Schicksal kam nun seit dem 24. Februar dieses Jahres nicht mehr nur zu einem einzigen Menschen, sondern fast zu vier Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine, die sich vor den russischen Invasoren und vor deren Bomben und Kanonen in Sicherheit zu bringen versuchten und es ereilte die vielen Millionen tapferen ukrainischen Frauen und Männer, die in ihrer Heimat geblieben sind, um ihr Land gegen den Usurpator aus Moskau zu verteidigen.

Viele von ihnen haben ihr Leben verloren im Kugelhagel und durch das mörderische Bombardement der russischen Luftwaffe, die gnadenlos todbringende Raketen (viermal schneller als der Schall) auf die Zivilbevölkerung, auf Kindergärten und Schulen, auf Kaufhäuser und Industrieanlagen, auf Museen und Universitäten und vor allem auf militärische Anlagen in der Ukraine abgefeuert hat und das noch immer tut.

Der Tod ist wie ein Chamäleon, er wechselt die Maske, die Figur und schlüpft in viele von Lebensängsten geplagte Seelen und Körper hinein, um von dort aus „erfolgreich“ seines Amtes walten zu können, mal als Auslöser einer menschlichen Tragödie, ein andermal als „Befreier“ von unerträglichen Schmerzen an Leib und Seele. Und allemal erweist sich der Tod dabei stets als Sieger über Sein oder Nichtsein aller Lebewesen und somit eben auch als alleiniger Überwinder der Zeit.

Aber dieser Tod, für viele Menschen der herbeigesehnte „Erlöser“ aus schwerer Krankheit, dieser Tod ist immer wieder auch der verfluchte Spiessgeselle der Gewalt. Und was die Gewalt besonders liebt, das ist der Krieg. Und Kriege fallen nicht vom Himmel, nein, sie werden von skrupellosen Diktatoren auf Erden gemacht. So, wie es jetzt der russische Autokrat Wladimir Putin getan hat, als er seine Blutsbrüder-und Schwestern in der Ukraine überfallen hat.

Noch kurz vor dem Überfall hat dieser stets mit gespaltener Zunge sprechende Mann erklärt, dass er nicht vorhabe, seinen Nachbarn zu überfallen. Es war also ein Versprechen, klang fast schon wie ein Schwur oder gar wie ein „Ehrenwort“.

Doch diesen Krieg hatte Wladimir Putin von langer Hand vorbereitet, so dass sein Versprechen eine faustdicke Lüge war und nichts anderes bezweckte, als die gesamte Welt zu narren. Um dann mit ungeheuerlicher Brutalität zuzuschlagen. Was also ist das Wort eines Despoten wert? Ein Ehrenwort kann und darf nur ein ehrenwerter Mensch einem anderen Menschen geben.

Was aber könnte im Charakter, in der Persönlichkeit und im Wüten eines Despoten „ehrenwert“ sein?

So wie Putin hat es einst auch Nazideutschland getan, nachdem es mit dem russischen Diktator Stalin zunächst einen Nichtangriffspakt geschlossen und bald schon darauf die Sowjetunion überfallen hatte. Das Ergebnis kennt man ja.

Wenn sich das wiederholen sollte, dann steht bereits heute fest, wer diesen Krieg verlieren wird, nämlich der Aggressor. Und das ist in diesem Falle Putin. Was also lehrt uns das böse Spiel dieses vom Grössenwahn befallenen russischen Despoten?

Vor allem eines: Das Wort eines Diktators ist zu jeder Zeit keinen Pfifferling wert. Wenn Putin vom Frieden spricht, dann meint er den Krieg. Man denke hier nur an die vielen Kriege dieses paranoiden Staatschefs, der sich von Tag zu Tag mehr aus der weltpolitischen Realität und aus der Zivilisation zurück gezogen hat in seinen absurden Traum von der Wiedergeburt eines glorreichen grossrussischen Reiches.

Um sich diesen Traum selbst zu erfüllen, führte er (stets mit den absurdesten Motiven) gnadenlos brutale Kriege gegen Tschetschenien, gegen Georgien, holte sich 2014 über Nacht die Krim dazu und wartete gespannt darauf, was die internationale Staatengemeinschaft tun wird.

Als sich in der Reaktion der Weltgemeinschaft jedoch so gut wie nichts tat, was den Kremlchef zu beunruhigen vermochte, da stand für Putin fest, dass er sich nun auch recht bald die Ukraine einverleiben wird. Und das bedeutete abermals Krieg.

Doch zuvor sprang Putin erst einmal seinem syrischen Busenfreund Baschar al-Assad zur Seite beim Kampf gegen angebliche Rebellen und Terroristen und liess seine Luftwaffe ganze Städte in Schutt und Asche bomben, fruchtbare Landschaften zerstören und Tausende von Menschen töten. Syrien war so etwas wie das „Übungsfeld“, auf dem der Kreml-Chef seine neuesten Waffen und die Bereitschaft seines Militärs getestet hat, ohne Rücksicht gegen die Zivilbevölkerung vorzugehen. Und nun ist die Ukraine dran.

Spätestens nach dem 24. Februar 2022 muss auch dem letzten Träumer innerhalb der Weltgemeinschaft klar geworden sein, welchen grossen Fehler sie gemacht hat, dem „Roten Zaren“ im Kreml vertraut zu haben. Es lief ja alles einfach so gut. Abhängigkeiten von Gas, Öl und Kohle machen träge, blind und vielleicht auch noch gieriger und süchtig nach Profit.

Vertrauen, das ist das wertvollste Bindeglied in jeder Form von Partnerschaften, das betrifft sowohl die Beziehung zwischen „normalen Menschen“ wie Du und Ich als auch das Verhältnis zwischen allen Staaten und deren politischer Führung.

Wenn dieses Vertrauen verloren geht (wie jetzt gegenüber Russland und seinem Präsidenten), dann bedarf es möglicherweise einer oder sogar gleich mehrerer Generationen weltweit (und auch in Russland selbst), um dieses düstere Kapitel in der russisch-europäischen Geschichte verarbeiten zu können und eine neue Epoche des Vertrauens entstehen zu lassen. Und dieses Verbrechen ist ein Völkermord und der Auslöser für eine der grössten Fluchtbewegungen im Nachkriegs-Europa.

Dieser „Exodus“ mit fast vier Millionen Flüchtlingen (bestehend zu 80 Prozent aus jungen Müttern mit Kleinstkindern und älteren Männern und Frauen) hat nunmehr ein biblisches Ausmass angenommen und bringt jede Normalität in der EU vorübergehend in eine nicht geringe Unordnung.

Welche vernünftige Taten, welche überzeugenden Argumente im Namen der Vernunft und der Humanität, der Freiheit und der Demokratie, garantierte und respektierte Unantastbarkeit eines jeden souveränen Staates (ob nun in Europa oder wo auch sonst immer), ja, welche Ideen und konstruktiven Vorschläge müssen denn noch von der Weltgemeinschaft auf den Verhandlungstisch gelegt werden, um zu erreichen, dass Putin diesen brutalen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine sofort stoppt und um zu verhindern, dass aus diesem Krieg möglicherweise sogar ein 3. Weltkrieg wird?

Putins Bereitschaft (samt Drohung) für einen atomaren Erstschlag scheint auf jeden Fall vorhanden zu sein. Warum sollte dieser Kriegsverbrecher aber auf die Stimme der Welt hören?

Nichts im von Putin verweigerten Dialog zwischen den Kriegsparteien ist im Augenblick dazu angetan, diesen Vernichtungskrieg beenden zu helfen, denn der russische Präsident schert sich weder um das Urteil des Internationalen Strafgerichtshofes aus Den Haag („Schuldig“) noch um die beiden UN-Resolutionen, in denen 140 Staaten diesen Krieg verdammt haben. Eine Tragödie und Schande ist, dass sich etwas über 40 Staaten der UN-Resolution verweigert und vier (oder waren es fünf) autokratische Staaten gegen die Resolution und damit für Putin gestimmt haben.

Die internationale Staatengemeinschaft, die EU und die NATO haben vor und auch nach Putins heimtückischen, sorgfältig vorbereiteten (von US-Geheimdiensten präzise vorausgesagten) Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 politisch und diplomatisch vielleicht nicht gerade „alles richtig gemacht“ in ihren vielen redlichen Bemühungen rund um die Uhr, um diesen Krieg erst gar nicht auszulösen und, als es dann geschehen war, vielleicht zu stoppen, doch was sie bisher auf allen internationalen Krisengipfeln und auf allen nur denkbaren politischen Ebenen getan haben, das allein hätte bereits genügt, um dieses unfassbare Verbrechen, um diesen Völkermord (und nichts anderes ist dieser Krieg) in der Ukraine dennoch beenden zu können und auf der Stelle beenden zu müssen.

So viel politische Vernunft, so viel Verantwortung für die gesamte Welt und für deren Zusammengehörigkeit, so viel Bereitschaft zu Gesprächen und auch zu (eigentlich unverantwortlichen Kompromissen) innerhalb nur eines Monats, das hat es in der jüngsten Geschichte Europas und nach dem „Kalten Krieg“ bis heute noch nie gegeben.

Warum aber veränderte sich wiederum nichts im kranken Denken und im brutalen Handeln des vom Grössenwahn befallenen Kremlchefs?

Putin hört einfach noch immer nicht zu, er verstopft seine atheistischen Ohren mit Oropax (zündet aber weihevoll weisse Kerzen in orthodoxen Kirchen an), weil er sich ganz einfach vor der Überlegenheit der Demokratie direkt vor seiner Tür fürchtet wie der Teufel vor dem Weihwasser. Das ist in meinen Augen der wahre Grund dafür, warum er die demokratische Republik Ukraine zerstören und in sein Russland einbeziehen will. Und wenn man ihn nicht daran hindert, wird er sich auch noch weitere kleine Staaten einverleiben.

Um zu verhindern, dass die ganze Welt die Wahrheit erfährt, führt er lieber einen mörderischen Krieg gegen seine ukrainischen Blutsbrüder unter dem fadenscheinigen Vorwand, dass die „ukrainischen Faschisten“, vom Westen unterstützt, Russland angreifen und zerstören wollten. Das Wort „Wahrheit“ fängt bei Wladimir Putin mit einem „L“ an: L wie Lüge.

Diese infame Lüge in der russischen Propaganda (die vor nichts Halt macht) ist nur eine von tausenden absurden und jede Realität verfälschenden Lügen, mit denen der russische Diktator bedenkenlos um sich wirft. So behauptet dieser Despot (der ja der „Oberbefehlshaber“ der russischen Armee ist) auch, dass die Stadt Mariupol nicht von russischen Bomben und Raketen zerstört worden sei, sondern von den ukrainischen Soldaten selbst, bevor sie dann feige die Flucht ergriffen hätten. Noch glaubt die Mehrheit des russischen Volkes an die Lügen ihres Präsidenten.

Wenn ihn (leider) auch kein weltliches Gericht für seinen mörderischen Krieg gegen die Ukraine und für seine Verbrechen am ukrainischen Volk verurteilen kann, so wird es gewiss die Geschichte einst tun.

Doch zunächst wird er sich erst einmal vor seinem eignen Volk zu verantworten haben, das er nur mit Zuckerbrot und Peitsche zusammen halten kann: Ein wenig Wohlstand für den Mittelstand, eine kleine Prise Demokratie für's Volk, gigantischer Reichtum für die Oligarchen, jeden Widerstand gegen ihn brechen, Demonstranten brutal zusammen schlagen lassen, foltern und Oppositionelle wie Nawalny und andere in Zwangslager sperren. Das ist die wahre Welt des Wladimir Putin. Und es werden sich auch die überlebenden russischen Soldaten melden (die dachten, dass sie an einem Manöver teilnehmen), die von Putin in den Krieg gejagt wurden und es werden tausende weinende Witwen und trauernde Mütter vor dem Kreml in Moskau stehen und von ihrem „guten Väterchen Putin“ Rechenschaft fordern. Das Blut an seinen Händen wird so rasch nicht trocknen, auch schon deshalb nicht, weil er Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien und Waffenruhe versprach und weiterhin Bomben warf und Menschen tötete.

Bald schon werden die von ihrem Präsidenten irregeführten Russen dem Despoten jedoch die Peitsche entreissen und ihn soviel Zuckerbrot essen lassen, bis er daran erstickt. Dieser Tag wird kommen, es ist das unabwendbare Schicksal aller Diktatoren.

Axel Michael Sallowsky