Selbstverwaltung und Würde Der Kongress zu selbstverwalteten Betrieben in Thessaloniki
Politik
Vom 28. bis 30. Oktober fand in den Fabrikhallen von Vio.Me in Thessaloniki der 2. Euromediterranean „Workers Economy“ Kongress statt.


Street-Art in Thessaloniki, Griechenland. Foto: Jean Housen (CC BY-SA 4.0 cropped)
Vor über 150 Besucher_innen wurde der Kongress am Freitag mit einer Eröffnungsrede von einem Arbeiter des Vio.Me-Kollektivs, einem Vertreter vom Organisationskomitee des Kongresses, Andres Ruggeri aus Argentinien und Benoit Borrits von der „Association pour l´Autogestion“ aus Frankreich eröffnet. In vier grösseren Veranstaltungen berichteten unterschiedliche Kollektive von ihrer Entstehung und ihren Prinzipien. Eines ist dabei mehr als klar geworden: Alle setzen auf Selbstverwaltung und basisdemokratische Entscheidungsstrukturen.
Neben verschiedenen Akteur_innen aus den sozialen Bewegungen Griechenlands, verfolgen auch Delegationen aus Ex-Jugoslawien, Spanien, Deutschland und anderen Ländern die Debatten. Durch Liveschaltungen wurden interaktive Rundgänge in einzelnen Betrieben möglich. In den Pausen herrschte reger Austausch, welcher wegen der Sprachenvielfalt manchmal nur mit Händen und Füssen geführt werden kann. Aber ein würdevolles Lächeln war es, das alle verbunden hat.
Bereits am ersten Tag ist uns klar geworden: Selbstverwaltete Betriebe gibt es viele- und keiner ist wie ein anderer. Allein in Frankreich arbeiten bereits rund 51.000 Menschen in Kollektiven, in Argentinien sind es über 60.000, welche so ihren Lebensunterhalt bestreiten. Was die vorgestellten Betriebe allerdings eint, ist die Entstehung aus einem erbittert geführten Arbeitskampf, in dem sich die Belegschaft politisierte und radikalisierte. Sei es die Besetzung der Arbeitsstätten oder die Beteiligung an Demonstrationen. Die Bandbreite der Aktionen ist vielfältig.
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