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Museumsprotest: Faschistische oder demokratische Revolution?

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Auftakt-Performance im Deutschen Historischen Museum Museumsprotest: Faschistische oder demokratische Revolution?

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Politik

Drei Unterstützer:innen der Neuen Generation haben die angekündigte Widerstandswelle mit einem Auftaktprotest im Deutschen Historischen Museum in Berlin eingeleitet.

Unterstützer:innen der Neuen Generation im Deutschen Historischen Museum.
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Unterstützer:innen der Neuen Generation im Deutschen Historischen Museum. Foto: zVg

Datum 2. Juni 2025
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In der Ausstellung „Roads not taken“, die die Wendepunkte der deutschen Geschichte beleuchtet, klebten sie Fotos an die Wand. Anschliessend klebten sie sich selbst mit Sekundenkleber an die Ausstellungstische. Dieser neue Ausstellungsteil konfrontiert die Museumsbesucher:innen nun mit der Frage: Welchen Weg wollen wir jetzt einschlagen – faschistische Machtübernahme oder friedliche demokratische Revolution?

In der Ausstellung „Roads not taken“ können Besucher:innen seit Dezember 2022 nachverfolgen, wie Zufälle, kleinste Veränderungen und Entscheidungen von Einzelpersonen Einfluss auf die Geschichte nehmen und so Wendepunkte herbeiführen können. In der „Werkstatt Geschichte 2025“, dem Ausstellungsraum zum Jahr 2025, hängt seit ca. 13 Uhr ein Bild, das den Tech-Oligarchen und AfD-Unterstützer Elon Musk beim Ausführen des verbotenen Hitlergrusses zeigt.

Das Bild entstand auf einer AfD-Veranstaltung in Halle im Januar dieses Jahres, die Bildunterschrift lautet: „Faschismus“. Links daneben hängt nun ein Foto vom Parlament der Menschen auf der Bundestagswiese, darauf die Worte: „friedliche demokratische Revolution“. Zwischen beiden Bildern prangt der Appell: „Der Wendepunkt kommt. Du entscheidest, wo es langgeht.“

Protestbeteiligte Hannah Jäkel erklärt: „Was wir hier im Museum und in der kommenden Woche aufzeigen wollen, ist ganz klar: Geschichte passiert nicht einfach, sie wird gemacht. Auch heute stehen wir an einem Wendepunkt in der Geschichte. Wir alle haben die Wahl: Lassen wir uns passiv in den Faschismus und in Unmenschlichkeit treiben? Oder brechen wir auf in eine neue Demokratie, geprägt von Solidarität und Menschlichkeit?“

Joel Schmitt, heute ebenfalls vor Ort, ergänzt: „Wir als Neue Generation wollen die Chance auf eine friedliche demokratische Revolution und eine bessere Welt für alle nicht verstreichen lassen. Wir mischen uns ein und schaffen einen Gegenentwurf zu einem System, das von der Allianz der Rechten und Reichen gehackt wurde. Unsere Demokratie braucht ein neues Betriebssystem. Mit dem Parlament der Menschen gehen wir den ersten Schritt in Richtung einer neuen Demokratie!“

Am heutigen Sonntag endete das erste Parlament der Menschen, das in einem Kuppelzelt direkt vor dem Bundestag abgehalten wurde. Drei Tage lang traten 60 Menschen in den Austausch, die nach den Kategorien Geschlecht, Alter, Bildungsabschluss und Migrationsgeschichte möglichst repräsentativ für Deutschland ausgelost wurden. Sie beschäftigten sich intensiv mit der Fragestellung: „Aufbruch in eine neue Welt – Wie drängen wir den Einfluss von Geld auf Demokratie und Gesellschaft zurück?“

Frei von Lobbyismus, von Fraktionszwang oder dem Wunsch nach einer Wiederwahl und unter professioneller Moderation von Jascha Rohr, der 2024 bereits den „Bürgerrat Ernährung im Wandel“ des Bundestags moderiert hatte, entwickelten die Parlamentarier:innen erste Lösungsansätze. Die Ergebnisse wurden vor wenigen Minuten dem Bundestag überreicht. Das Parlament soll regelmässig wiederholt werden, mit jeweils neuer Fragestellung und neu ausgelosten Teilnehmenden.

pm