Forderung nach sofortigem Ausbaustopp Lüneburg: Proteste gegen Autobahnen an vielen Orten in Deutschland

Politik

Spätestens seit der Waldbesetzung im Dannröder Forst gegen den Bau der A49 im Jahr 2019 ist der Protest gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen in Deutschland, aber auch europaweit stark gewachsen.

Riesenbannerkation in Lüneburg-Hagen am 1. Oktober 2023.
Mehr Artikel
Mehr Artikel

Riesenbannerkation in Lüneburg-Hagen am 1. Oktober 2023. Foto: Malte Hübner

16. Oktober 2023
2
0
2 min.
Drucken
Korrektur
In Österreich werden mittlerweile alle Autobahnprojekte nach Klimaaspekten auf den Prüfstand gestellt.

„Ein solches Autobahnmoratorium ist auch in Deutschland notwendig. Angesichts der Klimakatastrophe können wir uns keinen Aus- und Neubau von Autobahnen mehr leisten“ sagt Volker Constien vom KlimaKollektiv.

Das Lüneburger KlimaKollektiv kämpft seit 2020 gegen den Bau der A39, die auf Lüneburger Stadtgebiet gebaut werden soll. Bürgerinitiativen entlang der geplanten Autobahntrasse protestieren schon seit 2004 gegen den geplanten Neubau.

Das KlimaKollektiv führt zwar lokal einen Kampf gegen die hiesige geplante Autobahn, sieht sich aber als Teil einer grösseren Bewegung gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen. Diese Bewegung organisiert sich unter anderem im Bündnis „Wald statt Asphalt“.

„Neben bereits bestehenden Strasseninfrastrukturprojekten sollen 144 weitere Autobahn-Projekte im Eiltempo ausgebaut werden – und das auf 1.300 Kilometern Länge. Ein Ausbau dieses Ausmasses würde eine zusätzliche CO2-Belastungen von über 400.000 Tonnen pro Jahr und eine direkte Bedrohung für über 80 Naturschutzgebiete bedeuten. All das für ein veraltetes Mobilitätskonzept und eine Verkehrsplanung aus dem letzten Jahrtausend? In Anbetracht der sich zuspitzenden ökologischen Krisen ein politisches Totalversagen“ so das Bündnis „Wald statt Asphalt“.

„Unsere letzte Aktion mit dem Riesenbanner in Hagen war Teil eines Aktionswochenendes, an dem sich viele Gruppen an vielen Orten für einen sofortigen Ausbaustopp eingesetzt haben“ sagt Catherine Koch vom KlimaKollektiv.

Neben der Aktion am 1.10. in Lüneburg-Hagen gab es auch Aktionen in Berlin, Darmstadt, Frankfurt am Main, Hannover, Karlsruhe und Oberhausen.
  • In Berlin soll die Stadtautobahn mitten in die Stadt hinein ausgebaut werden und dabei Gärten, Grünanlagen sowie soziale und kulturelle Orte zerstören.
  • In Darmstadt richtete sich der Protest gegen den 6-spurigen Ausbau von A5/A67.
  • In Frankfurt wurden bereits Teile des Fechenheimer Waldes gerodet, um die A66 auszubauen, gegen weitere Rodungen richtete sich der Protest am 30.9.2023.
  • In Hannover soll der „Südschnellweg“ verbreitert werden und dabei die Leinemarsch schädigen, es sollen dort Teile des Waldes abgeholzt werden. An der Demonstration dagegen am 1.10.2023 nahmen 6000 Menschen teil.
  • In Karlsruhe wird gegen eine zweite Rheinbrücke demonstriert.
  • In Oberhausen richtet sich der Protest gegen die Rodung des Sterkrader Waldes, der zum Ausbau eines Autobahnkreuzes gerodet werden soll.

pm