Tatsächlich inszenierte sich die diesjährige IAA unter dem Motto "It's all about mobility" intensiv als nachhaltig, mit Ausstellungen zu nachhaltiger Mobilität, wie beispielsweise der Präsentation eines neuen S-Bahn-Zugs. Diese Entwicklung wird von Umweltverbänden allerdings kritisch gesehen, da die Befürchtung besteht, dass es sich bei den Nachhaltigkeitsbemühungen der IAA lediglich um sogenanntes "Greenwashing" handelt, während weiterhin die fossile Mobilität, namentlich das Auto, im Vordergrund steht. [6]
„Die Messe spricht von Mobilität, meint aber vor allem die Mobilität der Reichen – mit SUVs, Elektroautos und digitalisierten Luxuslösungen. Während weltweit Menschen unter den Folgen der Klimakrise leiden, feiert sich hier eine Industrie, die massgeblich dazu beiträgt – und sich dabei ein heuchlerisches, grünes Image verpasst.“ sagt Julius Hamich, 22J., vom Widerstandskollektiv.
Und weiter: „Was wir brauchen, sind Städte für Menschen, statt Städte für Autos.“
In Hamburg waren zeitgleich die "Cruise days", auch dort ist eine umwelt- und klimazerstörende Form der Mobilität öffentlich gefeiert worden. Dabei seind Kreuzfahrten sogar noch klimaschädlicher als fliegen [7] und dienen gleichzeitig nur dem Freizeitvergnügen. Ehrenamtliche des Widerstands-Kollektivs sind den Kreuzfahrt-Lobbyisten im Wortsinn "auf's Dach gestiegen" [8] und haben Bürgermeister Tschentscher mit einem Untergangs-Flöten-Konzert konfrontiert [9], neben weiteren kreativen Protestaktionen.
Dazu Katja Schreiner, 58J.: „Es gibt einen Zusammenhang zwischen den furchtbaren Wald- und Flächenbränden in Südeuropa und der Kreuzfahrtindustrie, die weiter die Klimakrise anheizt. Kreuzfahrten verführen dazu in einer Art zu reisen, die genau die Schönheit der Welt zerstört, mit der die Touristen angelockt werden. Hamburg schaufelt sich sein eigenes Grab, indem es den Klima-Killern den roten Teppich ausrollt.“

Hamburg, Cruise Days Bannerdrop. Foto: widerstands-kollektiv (CC-BY 4.0 cropped)