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Geschichte der Roten Frontkämpfer:innen - Roter Frontkämpfer Bund und Roter Frauen und Mädchenbund

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Roter Frontkämpfer Bund und Roter Frauen und Mädchenbund Geschichte der Roten Frontkämpfer:innen

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Politik

Die RFMB wurde nach weitverbreitetem Widerstand und kontroverser Diskussion, auf der am 29. November 1925 einberufenen Reichskonferenz des „provisorischen Komitees des Roten Frauenbundes“ der Rote Frauen- und Mädchenbund (RFMB) in Berlin gegründet.

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Datum 10. September 2025
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Aufgrund der wachsenden Bedrohung der ArbeiterInnen und des Klein- und Mittelstandes durch die Wirtschaftspolitik der rechtsbürgerlichen Parteien und der direkten Angriffe von Seiten der rechtsradikalen Freikorps, beschloss die KPD die Gründung einer „proletarischen Wehr- und Schutzorganisation“. Ziel dieser Organisation, die zwar eine eigenständige Struktur besass, aber politisch von der KPD bestimmt wurde, war zum einen der Schutz der ArbeiterInnen vor Überfällen von Faschisten und gegen Bullen, Reichswehr, SA, SS und Stahlhelm.

Zum anderen besass die politische Massenarbeit einen enormen Stellenwert, denn die ArbeiterInnenklasse sollte »über die Methoden und Mittel des Imperialismus und die Hintergründe der in seinem Namen geführten Kriege aufgeklärt und somit ihr Klassenbewusstsein vertiefen«. (Selbstdarstellung des RFB)

Im Mai 1924 beschloss die Zentrale der KPD in Berlin, mit der Gründung der proletarischen Wehrorganisation „Roter Frontkämpferbund“ (RFB) in den Bezirken Thüringen und Halle-Merseburg zu beginnen (Anlass bzw. Auslöser war der sogenannte „Blutsonntag von Halle“). In diesen Bezirken besass die kommunistische Partei eine gefestigte Position und konnte auf den noch vorhandenen Strukturen der 1923 verbotenen „proletarischen Hundertschaften“, die in dieser Gegend sehr stark gewesen waren, aufbauen.

Unter Leitung von Ernst Thälmann hatte der RFB 1927 ca. 110.000 Mitglieder. Diese wurden paramilitärisch ausgebildet und marxistisch-leninistisch geschult. Der RFB schützt Demonstrationen, Kundgebungen, Arbeiterversammlungen und Streiks. Aber auch die Parteizentralen der KPD, der SPD, Gewerkschaftshäuser werden vor den Angriffen der Faschisten und der Polizei geschützt. Wenn Arbeiter aus ihrer Wohnung zwangsgeräumt werden sollen – der RFB ist da.

Bereits nach dem Blutmai 1929 wurde er durch die Innenminister der Länder im gesamten Reich verboten, bestand aber bis zu seiner Zerschlagung durch die Nationalsozialisten 1933 illegal weiter.

Die RFMB wurde nach weitverbreitetem Widerstand und kontroverser Diskussion, auf der am 29. November 1925 einberufenen Reichskonferenz des „provisorischen Komitees des Roten Frauenbundes“ der Rote Frauen- und Mädchenbund (RFMB) gegründet, mit Clara Zetkin als 1. Vorsitzender, dessen Satzung bis auf den Paragraphen 3 mit der des RFB identisch war. Es gehörten dem Roten Frauen- und Mädchenbund zum Zeitpunkt der ersten Reichskonferenz im November 1926 ca. 25000 Frauen an.

Zum Zeitpunkt seines Verbots 1929 waren ca. 130.000 Arbeiter im RFB und in der „Roten Jungfront“ organisiert. Der „Rote Frauen- und Mädchenbund“ RFMB, mit Clara Zetkin als 1. Vorsitzender, war 4000 Genossinnen stark. Das Wichtige am RFB ist, dass viele sozialdemokratische und parteilose Arbeiter sich ihm tatsächlich anschlossen. 70 bis 80 Prozent der Mitglieder des RFB waren nicht in der KPD.

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