Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung Feind hört mit

Politik

Ob im Toten Meer, im indischen Ozean oder in den Tiefen des Baltischen Meeres: Die Horch und Gucks dieser Welt sind überall zu Hause – zu Lande, unter Wasser und in der Luft der freien Welt, die auch immer dreckiger wird.

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"Vorsicht bei Gesprächen! Feind hört mit!" (Deutsches Reich, um 1943), DB Museum Nürnberg. Foto: Mattes (PD)

7. März 2024
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Korrektur
Von 1939 bis zur Befreiung Deutschlands und der umliegenden Orte vom Faschismus durch die Alliierten und die Rote Armee herrschten bei uns Mord, Totschlag, Terror und Beifall. Für den braucht man überall Kriegspropaganda, die ihrerseits wiederum so gut sein muss, dass sie selbst hartgesottene Pazifisten zu kampfbereiten Taurussen macht.

Russen-Chef Putin (Sing mir das Lied vom Tod) zeigt uns, wie man es macht. Wenn Wikipedia von früher erzählt (Autobahnen, Adolf, Auschwitz) hört man mit, dass die Kriegspropaganda der Bevölkerung eine latente Bedrohungssituation suggerierte und Lösungen anbot, wie damit umzugehen sei. „Es gab dazu während des Krieges eine bekannte Plakat-Reihe mit dem „Feind hört mit-Schattenmann“.

Bei der Bundeswehr könnte man geschwätzigen Soldaten und tapferen Frauen einfach zu zischen: „Schnauze“. Halt, würde da die alternativ-libertär-linke TAZ titeln: Was da verquatscht wurde im Offizierskasino, weiss eh' jeder, der Zeitung liest. Aber wer liest heute schon noch? Und noch dazu Zeitung?

Was will ich sagen? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht. Ich weiss nur, was alle wissen könnten: Dass du bei uns die Schnauze aufmachen kannst, anders als bei Putin, Selensky und Co. Dass du dafür sorgen könntest, dass man dir zuhört. Denn jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äussern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.

Genau! Aber vergiss nicht: Da brauchst du Kohle, unheimlich viel Kohle. Selbst Leute wie Donald Trump sind ja nicht Tag und Nacht flüssig. Du brauchst auch Worte, die überzeugen. Momentan scheint das nicht zu klappen: zu arrogant, sagen die einen, zu überheblich, meinen andere, zu weit weg vom Alltag.

Viele kluge Andersdenkende suchen Trost in Versicherungen wie dieser grundgesetzlich verbrieften: Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Den Rest von Artikel 5 regelt der freie Markt.

„Der kann nicht treu sein / Nein, nein, das kann er nicht / Wenn auch sein Mund mir / Wahre Liebe verspricht ... Alles muss man selber machen, meinte meine Omi Glimbzsch aus Zittau. Zeitungen, Bücher, Newsletter, Podcasts, Debatten, Netzwerke. Reedereien.

Peter Grohmann