Folge 1: Einführung China – ein Lehrstück

Politik

Der Podcast-Sender 99 : 1 hat mit Renate Dillmann ein Interview zu ihrem Buch „China – ein Lehrstück“ gemacht, das gerade in einer erweiterten Neuauflage erschienen ist.

Baustelle der Subway-Linie 3 in Peking, September 2021.
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Baustelle der Subway-Linie 3 in Peking, September 2021. Foto: N509FZ (CC BY-SA 4.0 cropped)

10. Januar 2022
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Das Interview umfasst vier Teile: es beginnt mit einem kurzen Überblick über das kaiserliche China und das Eindringen der westlichen Imperialisten bis zur bürgerlichen Revolution 1911; es folgt die Gründung der Kommunistischen Partei und das sozialistische China mit seinen berühmten „Massenkampagnen“ unter Mao Zedong; dann wird die Öffnung Chinas zum Westen und die Einführung kapitalistischen Wirtschaftens unter Deng Xiaoping behandelt und schliesslich das heutige, ökonomisch erfolgreiche China, das den bisherigen Nutzniessern der Weltordnung Konkurrenz macht.

Folge 1: Einführung

Nadim (99 : 1): Der Titel deines Buches verrät, dass jemand etwas aus der Geschichte und der Politik China's lernen kann. Kannst du ohne gross ins Detail zu gehen vielleicht in ein paar Punkten aufzählen, was für dich die Kernaussagen oder die die wichtigsten Einsichten Sinn die sich aus deinem Buch und deiner Arbeit ergeben?

Renate Dillmann: Dazu fallen mir drei Punkte ein: 1. Der erste und vielleicht wichtigste Punkt: Weltpolitik heute dreht sich um die Auseinandersetzung USA und China. Es ist von einem neuen Kalten Krieg die Rede; sämtlichen Beobachtern ist inzwischen klar, dass der Streit dieser beiden Nationen unversöhnlich ist und die Weltpolitik der nächsten Jahrzehnte beherrschen wird. Internationale Berichterstattung besteht dann in der Frage, wie sich Staaten in dieser Situation positionieren, welcher der Kontrahenten gerade Vorteile erringt, ob nicht doch wieder Ansätze für eine Entspannung sichtbar werden undsoweiter und so fort. Aber warum ist das überhaupt so? Wieso geraten Staaten immer wieder und im Augenblick eben diese beiden in einen solchen Gegensatz? Worin bestehen die Interessen der beiden Staaten, die eine solche Konkurrenzsituation heraufbeschwören?

In meinem Buch untersuche ich sowohl den früheren Imperialismus der europäischen Nationen, der China im 19. Jahrhundert zu einer sog. Halbkolonie gemacht hat und das alte Kaiserreich zerstört hat. Und ich analysiere, wie das heutige China, das sich dem Kapitalismus zugewendet hat, seinerseits eine ausgreifende Aussenpolitik macht und dabei notwendigerweise auf den Widerstand der bisherigen Nutzniesser des Weltmarkts trifft, also insbesondere die USA, aber auch die europäischen Führungsnationen Deutschland, Grossbritannien und Frankreich. Darin ist China ein ungemein interessantes „Lehrstück über alten und neuen Imperialismus“.

Heute werden wir uns dem ersten Teil davon zuwenden, dem alten Imperialismus; die Gegensätze und Konflikte der aktuellen Weltpolitik werden uns dann in Folge 4 beschäftigen.

2. Der zweite Punkt ist für Leute bedeutsam, die mit den hiesigen Verhältnissen nicht einverstanden sind und begriffen haben, dass das nicht einfach zufällige Fehlentwicklungen, Politikversagen oder ähnliches ist, sondern, salopp gesagt, System hat. Die Frage, die einem dann, wenn man das begriffen hat, aufgemacht wird, heisst mit grosser Sicherheit: Wenn du das alles ablehnst und schlecht findest, was willst du denn dann eigentlich? Und der Vorwurf, der sich sofort anschliesst, lautet: Sozialismus (Planwirtschaft) wie in der Sowjetunion oder China kann es doch wohl nicht sein!

Natürlich ist diese Replik in vielen Fällen nicht ehrlich gemeint – meist geht es ja nur darum, die Kritik als weltfremd dastehen zu lassen! Trotzdem finde ich es unbedingt nötig, dass man sich mit den bisherigen Versuchen der sozialistischen Staatsprojekte auseinandersetzt. Was wollten die Revolutionen in Russland und China? Was haben sie hingekriegt? Was hat das den Menschen in ihren Ländern gebracht – und was nicht? Warum haben die regierenden Parteien den Sozialismus dann gegen Ende des letzten Jahrhunderts verworfen und haben sich wieder dem Kapitalismus zugewandt, den sie doch vorher abschaffen wollten? Sich darüber Klarheit zu verschaffen, ist das zweite „Lehrstück“ in meinem Buch: zu betrachten, was den sozialistischen Gegenentwurf ausgemacht hat und was seine Fehler waren.

3. Der dritte Punkt: Wir erleben in den letzten Jahren/Jahrzehnten die Geburt einer kapitalistischen Gesellschaft mit – und wir sind sozusagen Zeitzeugen bei diesem Prozess, der bei uns schon so lange zurück liegt, dass uns seine Ergebnisse völlig selbstverständlich, ja fast natürlich vorkommen.

Es wird ja immer gerne behauptet, dass der Kapitalismus den Menschen gewissermassen in den Genen liegt: Egoismus, Konkurrenz, Wettbewerb – all das soll der Menschennatur entsprechen. Gesellschaften, die ihre Wirtschaft anders organisieren, wie etwa die sozialistischen mit ihrer Planwirtschaft, vergehen sich nach dieser Auffassung an der Menschennatur – und dass sie gescheitert sind, wird als die gerechte Quittung interpretiert, die sie dafür gekriegt haben.

An der Einführung der kapitalistischen Wirtschaft in China kann man eigentlich sehr gut sehen, wie wenig diese Aussage stimmt: nicht „die Menschen“ haben danach verlangt! Es war ein Entschluss der regierenden Kommunistischen Partei, ihre vorherige sozialistische Ökonomie in Richtung Kapitalismus zu verändern (übrigens: bei allem, was der chinesischen KP alles vorgeworfen wird an „autoritärem Umgang“ mit ihrem Volk, an staatlicher Repression etc.: gegen diesen Beschluss wird das von westlicher Seite her gar nicht ins Feld geführt!).

Und es ist auch überhaupt nicht so, dass man „die Menschen“ nur mal machen lassen muss (ihr vermeintlich natürliches Konkurrenzstreben nur frei setzen muss), damit ein funktionierender Kapitalismus raus kommt – gerade an der Volksrepublik China wird deutlich, wie viel staatliche Gewalt, wie viel staatliches Regelwerk es dafür geben muss. In dieser Hinsicht ist das heutige China ein tolles Lehrstück über den Zusammenhang von Geschäft und Gewalt in kapitalistischen Gesellschaften – darüber werden wir in Folge 3 und 4 im Einzelnen sprechen!

Nadim (99 : 1): Dein Buch positioniert sich kritisch in alle Richtungen: Du greifst sowohl die bürgerliche-westliche Berichterstattung bezüglich Chinas an als auch die Einstellung so mancher Linker gegenüber China an und reisst die Illusionen auf allen Seiten ein. Was sollten vor allem wir Linke beachten, wenn wir uns zu China positionieren und in Diskurs gehen.

Renate Dillmann: Sachlichkeit und Unparteilichkeit! Bei den linken Autoren wie Lesern gibt es ein stetes Bedürfnis, China entweder als eine Art Hoffnungsträger zu beschreiben oder aber das Land in besonderer Art und Weise zu verdammen. Beides ist m.E. nach unangebracht – nicht, weil ich für den goldenen Mittelweg plädiere oder für Ausgewogenheit, sondern weil beide Vorstellungen an der Sache vorbei gehen.

Klar – in Beijing regiert immer noch eine Partei, die sich selbst kommunistisch nennt. In ihrer Selbstdarstellung befindet sich ihr Land nach wie vor auf dem Weg zum Sozialismus – nur dass der einige „kleinere Umwege zur Entwicklung der Produktivkräfte“ einschliesst. Vor lauter Freude darüber, dass in dieser Welt überhaupt noch ein Staat nominell am Sozialismus festhält, ist es dann manchen Linken schon fast gleichgültig, was unter diesem Etikett tatsächlich alles firmiert.

Übrigens: wenn man dieser Selbstdarstellung glauben würde und es sich in den letzten Jahrzehnten tatsächlich darum gedreht hätte, China die Produktivkraftentwicklung zu verschaffen, die es für eine sozialistische Gesellschaft braucht, dann wäre spätestens heute festzustellen: Das Ziel ist erreicht. China hat – nach Jahrzehnten der Schinderei – alle Produktivkräfte, die es dafür braucht – und könnte, wenn es darum gehen würde, wirklich daran gehen, jetzt ein Leben in Versorgung, Sicherheit und Genuss für seine Bürger auf die Tagesordnung zu setzen. Die chinesische Führung nennt aber ihr nächstes Ziel: weltweit führende Produktionsmacht zu werden (bis 2049 – dem 100. Geburtstag der Volksrepublik) – das ist schon etwas anderes! Nämlich eine Konkurrenz zu anderen Staaten und für den Erfolg darin neue Opfer, Anstrengungen etc. auf Seiten des Volks einzufordern. Diese Art staatlicher Ideologie sollte man also der chinesischen Regierung nicht durchgehen lassen – genauso wenig wie die verlogenen Behauptungen unserer Politiker hier!

Als wesentlichen Beleg dafür, dass es sich in China nach wie vor um Sozialismus handeln soll, wird ins Feld geführt, dass der chinesische Staat nach wie vor stark in seine Wirtschaft eingreift. Das zeigt allerdings nur, dass diese Linken Sozialismus mit Staatsinterventionismus gleichsetzen (ähnlich wie die FDP, nur dass die kategorisch ablehnt, was die Linken gut finden.)

Andere Linke halten China für völlig indiskutabel und gruselig – für in vielen Hinsichten schlimmer als die hiesigen Staaten. Man wirft dem chinesischen Staat besonders üble Ausbeutung vor, besondere staatliche Repression, Neokolonialismus und seinen Umgang mit Minderheiten und Protesten, Stichworte: Uiguren und Hongkong.

In meinem Buch gehe ich auf diese Vorwürfe detailliert ein. Hier nur so viel: Diese Vorwürfe leben meist von einem Vergleich: in China ist das und das schlimmer als hier. Das „das und das“ kommt dann allerdings gar nicht mehr vor. Kapitalistische Wirtschaft, Ausbeutung und staatliche Herrschaft sind gar nicht mehr befassungswürdig, sondern nur noch, dass all das „in China“ noch schlimmer ist.

Die eigentlich fällige Frage, warum das so ist, kommt seltsamerweise auch nicht auf. Sind chinesische Unternehmer von Natur aus habgieriger als unsere? Sind chinesische Politiker per se autoritärer, machtversessener als unsere? An jedem Punkt könnte eigentlich auffallen, dass es sich so vermutlich nicht verhalten kann (zumal die chinesische Ausbeutung ja ganz massiv von westlichen Unternehmen mitgetragen wird – Unternehmen, die übrigens von der chinesischen Regierung vorgesehene arbeitsrechtliche Einschränkungen ablehnen und umgekehrt bei uns mit dem Verweis auf China Löhne und Arbeitszeiten zu ihren Gunsten ummodeln).

Meine Empfehlung daher: analysieren, was die Einführung des Kapitalismus in ein ehemals sozialistisches Land eigentlich bedeutet (eine Andeutung: was die Einführung des Kapitalismus an sozialen Gegensätzen aufwirft, die staatliche Gewalt erforderlich machen); und ebenso analysieren, was der Einstieg eines solchen Landes in die ja längst fertige Weltmarktkonkurrenz eigentlich heisst (auch dazu eine Andeutung: die besondere Billigkeit der Lohnarbeiter ist das einzige Mittel in dieser Konkurrenz, wenn man nicht über Öl und Gas verfügt).

Wenn man von diesen polit-ökonomischen Bestimmungen nichts wissen will, dann nimmt man ihre Folgen natürlich weniger wahr als die üblen Notwendigkeiten einer kapitalistischen Ökonomie und des Staats, der sie für sich erfolgreich machen will.

Dann sieht man das als besondere Perfidie Chinas, kritisiert also nicht das System, sondern hat ein regelrechtes – in dem Fall – linkes Feindbild. (Übrigens: diese Art linker China-Kritik ist ziemlich empfänglich dafür, von einer aggressiven deutschen Aussenpolitik, die gerne im Namen der Menschenrechte operiert, eingefangen zu werden! Ein grüner Aussenminister lässt da m.E. nach Schlimmes befürchten – sowohl in Sachen Militanz gegen China wie bei den „libertären“ Linken, die dem zustimmen.)

Das kaiserliche „Reich der Mitte“

Nadim (99 : 1): Dein Buch beginnt um 1800 kurz bevor der westliche Imperialismus China erreicht und beschreibt wie man sich das China dieser Zeit vorzustellen hat. Fangen wir mal mit der Produktionsweise an: Wie würdest du das China um 1800 beschreiben, welche Produktionsweisen dominierten, gab es so etwas wie eine Feudalherrschaft oder entwickelten sich schon kapitalistische Strukturen? Was ist die von Marx sogenannte Ost-asiatische Produktionsweise?

Renate Dillmann: China bzw. das „Reich der Mitte“, wie es sich selbst bezeichnet hat, war um 1800 der grösste Flächenstaat der Welt und verfügte mit etwa 300 Millionen Menschen auch über das mit Abstand grösste Staatsvolk. Es war im Wesentlichen ein Agrarland – mit einigen Besonderheiten. Auf Grund der geografischen Bedingungen war es nötig, die Überschwemmungen der grossen Flüsse, die insbesondere beim Zusammentreffen von Gletscherschmelze und Monsunregen vorkamen, zu regulieren; andererseits war Regenfeldbau (wie hier bei uns) nicht möglich – das Land, das kultiviert werden sollte, musste mit Kanälen künstlich bewässert werden. Beide Momente erfordern die Zusammenfassung grosser Kräfte – das meint Marx mit ostasiatischer Produktionsweise. Das bildet früh die Grundlage für eine zentrale Staatlichkeit. China gehört wie Ägypten und Mesopotamien deshalb zu den ersten Hochkulturen und früh ausgebildeten Staatswesen.

Um 1800 hatten die Bauern den Boden, den sie bearbeiteten, zumeist gepachtet, mussten dafür Zinsen zahlen und waren vielfach hoch verschuldet. Existenzielle Not war üblich, nicht nur im Fall von Missernten und Überschwemmungen. Daneben gab es eine lebhafte Handelstätigkeit. Über eigens dafür gebauten Kanäle wurde gehandelt Salz und Tee, Reis, viele spezielle Handwerksprodukte. Die Geldwirtschaft war in China relativ weit fortgeschritten, Naturalsteuern bereits durch Geldsteuern ersetzt, es gab Banken, die Schecks ausgaben und Ansätze von Kreditwirtschaft. Es gab Manufakturen für Porzellan, Baumwollstoffe und Tee (also Werkstätten, in denen viele Arbeiter zusammengefasst wurden und arbeitsteilig Waren herstellten). All das blieb aber – bezogen auf Gesamtchina – relativ randständig; die kaiserliche Herrschaft und ihre Beamten entwickelten kein Interesse daran, diese Wirtschaftstätigkeiten besonders zu fördern, im Gegenteil – so etwas wurde sogar extra stark besteuert. Für sie war und blieb die Landwirtschaft die wesentliche Grundlage ihrer Herrschaft. Die Ansätze einer kapitalistischen Warenproduktion waren also einerseits vorhanden, blieben aber gewissermassen in den Kinderschuhen stecken, wurden nicht zum neuen, herrschenden Prinzip fortentwickelt. Zu den Gründen möchte ich auf das Buch verweisen – alles kann ich nicht verraten (Quatsch, ist jetzt ein bisschen zu langwierig, das auszuführen)!

Nadim (99 : 1): Inwiefern kann man das Kaiserreich dieser Zeit als Imperium charakterisieren, welches auf Expansion und Erweiterung seines Herrschaftsraums bedacht war?

Renate Dillmann: Expansion/Erweiterung? Das kann man vom chinesischen Kaiserreich zumindest in dieser Zeit nicht sagen. Dieses Reich der Mitte war bereits „arrondiert“ – es war sich selbst gewissermassen gross genug.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts, also einige Jahrzehnte vor Kolumbus, hatte der chinesische Kaiser sieben Expeditionen in alle Weltmeere geschickt. Diese waren wesentlich besser ausgerüstet und technologisch (Schiffsbau, Navigation etc.) den späteren Eroberern aus Europa weit voraus. Die chinesischen Flotten erreichten sämtliche Kontinente, gründeten dort teilweise auch Ansiedlungen – und dann stellte der Kaiser dieses Programm wieder ein. Es gab vom Standpunkt seiner Herrschaft und ihrer wirtschaftlichen Grundlage offensichtlich kein zwingendes Argument, weitere Weltteile zu erobern oder auszubeuten – ein deutlicher Unterschied zu den europäischen Staaten, wie wir gleich sehen werden. Selbstverständlich hatte das kaiserliche China eine Armee; aber auch hier ist festzuhalten, dass seine Strategie bereits seit vorchristlichen Zeiten im Wesentlichen defensiv war: das zeigt der über viele Jahrhunderte hinweg voran getriebene Bau der chinesischen Mauer, die vor allem die Reitervölker aus dem Norden abwehren sollte.

Gegenüber seinen unmittelbaren Nachbarn (Vietnam, Korea, Japan usw.) hatte das chinesische Kaiserreich eine Art von anerkannter Oberhoheit, die durch Tributzahlungen und den Kotau vor dem chinesischen Kaiser ausgedrückt wurden.

Nadim (99 : 1): Wie ist das Kaiserreich organisiert, wie schafft es über diese enorme Fläche ihre Herrschaft aufrechtzuerhalten? Du beschreibst, dass Chinas Staatssystem und sein politisches Regime über Jahrhunderte hinweg ausserordentlich stabil war, sogar soweit, dass Invasoren nach der Eroberung Chinas sich einfach in das bestehende Staatswesen einfügen konnten, die Mongolen zum Beispiel. Wie war China in der Lage diese bemerkenswerte Stabilität herzustellen und aufrecht zu erhalten?

Renate Dillmann: China hatte – wie bereits erwähnt – früh eine zentrale Staatlichkeit zustande gebracht; die chinesische Herrschaft organisierte den Bau von Dämmen und Bewässerungskanälen, legte Vorratsspeicher für Hungerperioden an usw. Um das in einem so grossen Flächenstaat hinzukriegen, wurde ein ziemlich ausgeklügeltes Verwaltungssystem entwickelt. Beamte (Mandarine) waren dafür zuständig, überall Steuern einzuziehen und die Staatsaufgaben zu erledigen. Sie selbst profitierten materiell davon, wenn die von ihnen verwalteten Regionen prosperierten. Um zu verhindern, dass sie sich zu Konkurrenten des Kaisers entwickelten, waren ihre Ämter nicht erblich, sondern wurden ständig neu besetzt mit Kräften, die in einem langen Prüfungsverfahren ausgesucht wurden. Prüfungsstoff war dabei neben den chinesischen Schriftzeichen und der Kunst der Kalliografie die konfuzianische Ethik, die Respekt vor dem Althergebrachten, den Vorfahren, dem Kaiser als dem Sohn des Himmels predigte.

Zusammengefasst: Die zentralstaatliche Durchdringung des gesamten Reichs, das Besetzungsverfahren für die staatlichen Ämter wie die konfuzianische Ideologie machten diese Herrschaft enorm stabil.

Interessant dabei: Auch wenn das Reich der Mitte einige wenige Male von aussen erobert wurde, z.B. durch Dschingis Khan im 13. Jahrhundert und durch die Mandschu im 17. Jahrhundert, sorgten diese aus Perspektive einer Beherrschung des Landes sinnvollen Strukturen dafür, dass die Eroberer deren Nutzen schnell begriffen und sie deshalb für sich übernommen haben. Die Eroberer assimilierten sich insofern und man könnte sagen: sie wurden – um ihre Macht im eroberten China behaupten zu können – sozusagen selbst „chinesisch“.

Nadim (99 : 1): Was passiert in China mit der Ankunft der westlichen Imperialisten, die auf eine Öffnung der Absatzmärkte in China pochen. Du beschreibst das, was in der Folge passiert, als ein “regelrechtes Lehrstück über die imperialistische Erschliessung der Welt und den Zusammenhang von privatem Geschäft und staatlicher Gewalt”. Kannst du uns durch den Prozess dieser Erschliessung führen und uns erklären, warum dies deiner Meinung nach so exemplarisch ist?

Renate Dillmann: Ja, dazu müssen wir uns allerdings zunächst kurz den europäischen Gesellschaften zuwenden, in denen gerade ein historischer Übergang stattfand: aus vormals feudalen Gesellschaften, d.h. Gesellschaften die auf dem Prinzip der Grundherrschaft beruhten, wurden kapitalistische Gesellschaften.

Produktion von Waren für den Verkauf und damit das Erzielen von Gewinn war der neue Zweck, der sich immer mehr durchsetzte und der allmählich auch den Regierungen immer mehr einleuchtete, weil er ihnen ganz neue Mittel für ihre Machtausübung verschaffte (Merkantilismus). Soviel sehr verkürzt und pauschalisierend dazu – das wäre ja ein ganz eigenes Thema, darüber genauer zu reden. Jedenfalls war die Vermehrung von Geld, das Profitmachen, der neue Zweck in einigen europäischen Ländern, vor allem England, den Niederlanden, Frankreich. Dieser Zweck – die Vermehrung von Geld – ist seiner Natur nach grenzenlos und masslos: Er endet nicht an den Staatsgrenzen, sondern drängt darüber hinaus und er ist quantitativ auch nie zufrieden zu stellen, weil es ein abstraktes Mass des Reichtums ist.

Das Geschäftsinteresse der Unternehmen drängt also in die ganze Welt, will überall kaufen und zuhause verkaufen und will umgekehrt verkaufen, was zuhause produziert wird.

Aber nicht nur die Unternehmen, die dafür eigene Gesellschaften gründen, z.B. die Ostindische Handelskompanie, wollen das; auch die Staaten wollten dadurch an Reichtum und Macht gewinnen. Sie unterstützten deshalb die Interessen ihrer in die Welt drängenden Geschäftsleute sehr tatkräftig. Das ist das Zusammenspiel von Geschäft und Gewalt, das man am Fall China exemplarisch studieren kann!

Der chinesische Kaiser lehnt Geschäftsbeziehungen mit den westlichen „Barbaren“ zunächst ab. Er sagt den englischen Diplomaten, die bei ihm anklopfen: „Mein Reich hat alles im Überfluss und braucht nichts einzuführen.“

Das war ebenso selbstbewusst wie selbstzufrieden formuliert! Er hat allerdings keine Ahnung, mit welch hartem Interesse er es zu tun kriegte: England besteht auf der Öffnung des Landes und der Aufnahme von Handelsbeziehungen, dem stimmt der chinesische Kaiser irgendwann widerwillig und für begrenzte Produkte zu. Während chinesischer Tee schnell zum Absatzschlager in England wird, verkaufen sich die englischen Waren (vorwiegend Textilprodukte) schlecht in China – vermutlich, weil sie für die dort vorhandene Zahlungsfähigkeit schlicht zu teuer waren. Daraus resultiert eine negative englische Handelsbilanz, fortwährender Abfluss von Silber aus England nach China.

Das soll natürlich nicht sein – also verfällt die ostindische Kompanie auf ein Gegenmittel zur Kompensation: den Opiumhandel. Sie lässt Opium in Indien anbauen und schmuggelt es nach China, wo Opium verboten ist. Ein toller Erfolg für ihre Handelsbilanz: Allein zwischen 1829 und 1840 fliessen 45 Millionen Silberdollar aus China nach England. Kleiner Kollateralschaden: 6 Millionen Opiumsüchtige Chinesen, Korruption und zunehmende Verfall der chinesischen Verwaltung dank Bestechung und Opiumsucht). Es gab Versuche des chinesischen Staats, dagegen vorzugehen (Rudolf Brunngraber Opiumkrieg schildert Geschichte des chinesischen Beamten, der den Opiumhandel per Verbot stoppen wollte), aber auch Aufstände der chinesischen Bevölkerung gegen die „barbarischen Ausländer“. Sie werden brutal niedergeschlagen – England führt 1839 einen richtigen Krieg dafür, dass seine Schiffe in aller Freiheit anlanden und ihre Waren verkaufen können. Am Ende muss der chinesische Kaiser, der Sohn des Himmels (!), sich eingestehen, dass er gegen die Kanonenboot-Politik der europäischen Mächte hilflos ist.

Karl Marx hat über diesen Krieg übrigens als Korrespondent der New York Daily Tribune berichtet.

Kurz zusammengefasst: Die ausgreifenden kapitalistischen Geschäftsinteressen rufen nach staatlichem Begleitschutz; Flotte, Armee und Diplomatie erzwingen die Öffnung von Gesellschaften für kapitalistisches Geschäft, die das nicht wollen. Die Folgen zerrütten die vorgefundene Wirtschaft und das „stabile Reich“ in vielfacher Hinsicht. Irgendwann ist das Land selbst nicht mehr fähig, die herrschaftlichen Funktionen wahrzunehmen – die ausländischen Mächte, von deren Kredit es längst abhängig geworden ist, reissen sich alles, was für sie interessant ist, unter den Nagel: sie ziehen Steuern und Zölle ein, sie bauen sich Eisenbahnen, die für ihre Handelsinteressen passend sind (und nicht etwa für die Entwicklung des Landes), ansonsten lassen sie das Land in allem, was für sie nicht nützlich ist, verkommen. In China, wo immer noch eine chinesische Herrschaft existiert hat und pro Forma auch weiter anerkannt wurde, nennt man das Auftreten der Europäer „Halbkolonialismus“ – im Unterschied zu ihrer Kolonialpolitik an vielen anderen Stellen der Welt.

Noch ein Wort zur Rolle Deutschlands: Deutschland hat im Vergleich zu anderen (England, Frankreich) etwas „verspätet“ den Kapitalismus bei sich eingeführt. Es hat auch erst nach der Reichsgründung von 1871 angefangen, seinen „Platz an der Sonne“ zu suchen, sprich: sich Kolonien zu erobern – da war die Welt bereits im Wesentlichen aufgeteilt. In China hat es sich dann noch schnell die Hafenstadt Quingdao angeeignet (heute ein bekanntes und beliebtes Bier in China). Beim Aufstand der Boxer (die Boxer waren eine Bewegung zur chinesischen Selbstverteidigung, die um 1900 einen zunächst anti-christlichen, dann allgemein fremdenfeindlichen Aufstand organisiert haben) haben die deutschen Truppen die alliierten Kräfte zur Niederschlagung angeführt und die Rebellen mit ungemein brutalen Gemetzeln erledigt – dabei wurde auch der Sommerpalast des chinesischen Kaisers niedergebrannt, der damals als der schönste Garten der Welt galt.

Soviel zu diesem Lehrstück über alten Imperialismus – man könnte jetzt natürlich denken, dass sowas ja glücklicherweise alles vorbei ist. Die Kolonien sind inzwischen selbständig geworden, das Völkerrecht mit seinen Prinzipien Selbstbestimmungsrecht der Völker und Nichteinmischung in die souveränen Angelegenheiten anderer Staaten gilt überall auf dem Globus.

Allerdings: Das Interesse der Unternehmen und Staaten, sich durch Handel und Kapitalexport weltweit zu bereichern, das ja Ausgangspunkt dieses alten Imperialismus war, existiert nach wie vor, ja mehr noch: es ist inzwischen zum global herrschenden Prinzip geworden, hat sämtliche anderen Wirtschaftsformen beseitigt, ob feudal wirtschaftende Stammesgesellschaften oder die sozialistischen Staaten mit ihren Planwirtschaften. Seit 1990 gilt Kapitalismus tatsächlich auf der ganzen Erde!

Aussenwirtschaftliche Interessen, die sich auf den gesamten Planeten beziehen und alle Länder daraufhin durchchecken, was man aus ihnen rausholen oder ihnen verkaufen kann; die geostrategische Absicherung dieser Interessen – auch durch militärische Erpressungsmittel, sind deshalb auch nicht verschwunden, sondern nach wie vor und zurzeit ja gerade besonders präsent (Deutschland/Europa muss weltweit mehr Verantwortung übernehmen!).

Den alten Imperialismus der kapitalistischen Frühzeit gibt es also tatsächlich nicht mehr; aber daraus ist ein moderner Imperialismus geworden, der dasselbe Interesse in neuen Formen verfolgt – auf den werden wir ja spätestens in Folge 4 zu sprechen kommen!

Nadim (99 : 1): Als Folge des kolonialistischen Drucks den chinesischen Markt für westliche Kapitalflüsse zu öffnen und der damit einhergehenden Destabilisierung, sowie zahlreiche Krisen, Handelskriege und Aufstände, wird 1911 der Kaiser geputscht und damit das chinesische Kaiserreich beendet. 1912 gründet sich die Guomindang, die Nationale Volkspartei Chinas, die ja bis 1949 auch an der Macht bleibt. Was hat es mit dieser Partei auf sich, was war ihre Ideologie, was waren ihre Ziele?

Renate Dillmann: China war am Ende des 19. Jahrhunderts in einem völlig desolaten Zustand. Die alten fürsorglichen Funktionen der chinesischen Herrschaft funktionierten nicht mehr; es gab Rebellen, Räuber, Aufstände in grosser Zahl. Militärische Auseinandersetzungen gingen reihenweise verloren – gegen England, Russland, Japan.

Vor allem aus den militärischen Niederlagen des Kaisers haben verschiedene chinesische Kräfte sozusagen „gelernt“, dass man eine andere Art von Wirtschaft und Staat braucht, um als Land wieder erfolgreich bestehen zu können und die verhassten Ausländer los zu werden. Nach einigen erfolglosen Versuchen hatte man 1911 den Kaiser erfolgreich weggeputscht und ins Asyl geschickt. Die von Sun Yat-sen, einem chinesischen Arzt, gegründete Guomindang-Partei hatte – grob zusammengefasst – das Programm der nachholenden Entwicklung einer kapitalistischen Wirtschaft und eines bürgerlichen Staats.

Allerdings haben die europäischen Kolonialmächte natürlich nicht aus Respekt vor einem so schönen bürgerlich-republikanischen Programm auf die Ausplünderung ihrer Besitzungen in China verzichtet und diesem neuen Staat so etwas wie Starthilfe gegeben. Nachdem Sun Yat-sen mit seinen Anfragen um Kredite und Unterstützung bei allen westlichen Mächten (auch den USA, die keine Kolonialmacht, wohl aber eine Handelsmacht in China waren) abgeblitzt war, wandte er sich an die junge SU, wo 1917 die russischen Revolutionäre gesiegt hatten. Das begründete eine Zusammenarbeit, bei der Kräfte der Guomindang in Moskau ausgebildet wurden (Ciang Kai-shek, der spätere Führer der Partei z.B.) und auch mit Waffen ausgerüstet wurden.

Innenpolitisch blieb die Guomindang-Partei erfolglos, weil sie gewissermassen notwendig beschränkt agierte: Die Durchsetzung einer kapitalistischen Wirtschaft hätte vor allem eine Beseitigung der grossen Grundbesitzer und eine Landreform erfordert – das wusste eigentlich jeder. Allerdings wollte es die Partei letztlich dann doch nicht, weil sie selbst zum grossen Teil von solchen Grundbesitzern getragen bzw. mit ihnen verbandelt war. Der Um- und Aufbau der neuen Ordnung durch Reformen, sowohl wirtschaftlich wie politisch, blieb deshalb immer wieder in irgendwelchen halbherzigen Ansätzen stecken. Der chinesische Staat dieser Zeit war insofern im Inneren keineswegs unbestritten – das ist noch fast euphemistisch gesagt: Es gab es eine Menge an separatistischen Bewegungen, warlords, die über verschiedene Provinzen das Sagen hatten undsoweiter; also kein funktionierendes Gewaltmonopol, im Grund ein „failing state“.

Nadim (99 : 1): Einige Jahre später 1921 gründet sich die KP Chinas, motiviert durch den Erfolg der kommunistischen Revolution in Russland. Kannst du uns das anfängliche Verhältnis der KP zur Guomindang beschreiben und auch die Rolle der Sowjetunion in dieser Zeit erläutern? Wie entwickelten sich diese Beziehungen und wie kam es dann letztendlich zu dem Bürgerkrieg, der 1949 in der Gründung der Volksrepublik Chinas durch Mao Zedong mündet?

Renate Dillmann: Die Kommunistische Partei Chinas wurde 1921 gegründet, also genau vor 100 Jahren (!), von einer Handvoll Intellektueller – von 13 Leuten, die 57 Mitglieder vertraten (heute hat sie 80 Millionen! man soll also als linke Kleingruppe die Hoffnung nie aufgeben! Ich lasse jetzt allerdings mal kurz beiseite, was heute das Programm dieser KP ist)

Nach Weltkrieg 1, in dem die Chinesen auf Seite der Entente, also Englands und Frankreichs, gekämpft hatten, waren in China viele Patrioten erbost darüber, dass die Kolonialmächte ihren Besitz in China nicht aufgegeben haben (ausser Deutschland, das vom Versailler Vertrag dazu gezwungen wurde, dessen Besitz allerdings an Japan übertragen wurde). Dazu kam die erste sozialistische Revolution, die viele Linke in China ermunterte – beides motivierte zur Gründung der Kommunistischen Partei.

Allerdings waren die Sowjets in Moskau trotz ihrer allgemeinen Sympathie für solche KP-Gründungen von der chinesischen KP nicht unbedingt begeistert: Sie waren für ihr eigenes Überleben nach den Bürgerkriegen und Interventionen der Jahre zuvor auf eine ruhige Ostgrenze angewiesen. Deshalb wurde der neuen KP von der Komintern (der kommunistischen Internationale) mitgeteilt, dass in China momentan keine sozialistische Revolution anstehe, sondern erstmal eine bürgerliche. Die KP, diese verschwindend kleine Kraft, sollte sich mit der Guomindang verbünden und eine Volksfront bilden – und so, mit vermehrten Kräften, dafür sorgen, dass die junge SU eine sichere Grenze hatte.

Das Bedürfnis nach Sicherheit an ihrer Ostgrenze kann man der SU nicht übelnehmen; es ist allerdings was anderes, daraus sowas wie ein Gesetz zu machen, das eine angeblich historisch-materialistisch korrekte Reihenfolge von Gesellschaftsetappen formuliert und die Kommunisten zu seltsamen Partnerschaften animiert. Da wird eher eine Begründung zu einem ganz anders gelagerten Grund gebastelt…

Der Guomindang-Führer Ciang Kai-shek, in Moskau ausgebildet und von Moskau ausgerüstet, hat dann übrigens 1927 die Kommunisten, die ihm in der Volksfront die Oberhand zu gewinnen schienen, eliminieren lassen – 40.000 von 60.000 Leuten wurden massakriert. Aber nicht einmal das hat die sowjetische Führung umdenken und ihren Fehler bedauern lassen! Das Bedürfnis nach Sicherheit ihrer Grenze war insofern gegenüber aller beschworenen internationalistischen Solidarität das wesentlich stärkere Moment – das haben nach der chinesischen KP noch einige Kommunisten dieser Welt zu spüren bekommen.

Mao Zedong als einer der Überlebenden hat sich nach dieser Erfahrung entschieden, gegen die Ratschläge aus Moskau und die damals orthodoxen Strategien auf die Bauern als revolutionäre Kraft zu setzen und hat sich dann mit seinem langen Marsch vor der Guomindang in Sicherheit gebracht.

Während des 2. Weltkriegs hat sich die Geschichte dann übrigens wiederholt – im Prinzip mit demselben Ausgang. Erst als Mao immer grössere Teile der chinesischen Bauern für sich gewinnen konnte, wurde er von Stalin mit den Waffen versorgt, die die Rote Armee den Japanern abgenommen hatte. Obwohl Ciang Kai-shek von den USA wesentlich besser ausgerüstet wurde und eine dreimal so grosse Armee befehligte, konnte Mao sich letztendlich durchsetzen, weil er die Bauern wie die chinesischen Patrioten für sich gewonnen hatte.

Ciang Kai-shek ist dann nach Taiwan übergesiedelt (mit der chinesischen Staatskasse) – das bildet den Ausgangspunkt der heutigen „Spannungen“ zwischen China und Taiwan.

Interview: 99:1

https://www.heise.de/tp/features/China-und-Taiwan-Wer-ist-gut-wer-boese-6232729.html

https://www.heise.de/tp/features/Westliche-Lesarten-des-China-Taiwan-Konflikts-und-ein-Perspektivenwechsel-6234296.html

Das Interview auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=5uFHukuSD-k

Folge 2: Maos China https://www.youtube.com/watch?v=erOG2U9mbWc

Folge 3 ist für Ende Januar geplant.

Das Buch ist erschienen bei Die Buchmacherei, Berlin. https://diebuchmacherei.de/produkt/china-ein-lehrstueck/