Plädoyer an Kunstschaffende Kunst / Art

Kultur

Erst in einer Krise wird ersichtlich, dass die meiste Kunst vor der Krise Dada war.

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Foto: Die Diebe

20. September 2022
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Davor schien es aber nicht so, weil wir uns beschäftigen mussten um uns abzulenken von den wirklich notwendigen Themen wie: wann kommt die nächste Krise? Was könnte sie sein? Wie gehen wir damit um? Wie könnte sie entstehen, entstanden sein? Welche Köpfe stehen für was? Stimmt es, was uns erzählt wird? Was sagt die andere Seite? Wo sind die Gemeinsamkeiten der beiden Seiten? Was gibt es für Möglichkeiten aus dieser Situation heraus zu kommen? Wie gestalten wir ein lebenswertes Leben und wie ist ein Leben lebenswert?

Dass dies wichtige Themen der Kunst sind, wird jetzt in der Krise ersichtlich, denn genau diese Themen werden uns Kunstschaffenden verboten. Es gibt welche, die an solchen Themen arbeiten, aber diese sind nicht frei und wissen dies gar nicht, manche merken irgendwann, was sie eigentlich genau machen und sind wegen dieser Erkenntnis in Lebensgefahr und müssen flüchten.

Wenn du plötzlich merkst, dass du sagen durftest was du denkst, nur weil du das richtige sagtest, weil du plötzlich aus intelligenten Erfahrungen (Beobachtungen) auf neue Gedanken kommst und merkst, dass du diese Gedanken nicht sagen darfst, dann hast du ein Problem. Entweder lässt du den Kopf hängen und zwar für dein Leben lang oder du sagst was du denkst und riskierst ständig deinen Kopf. Aber riskieren wir nicht sowieso ständig unseren Kopf? Auch dann, als uns dies nicht bewusst war?! Ständig lauern gefahren. Sei es im Wasser oder in der Luft, schliesslich sind Möglichkeiten unendlich und Zufälle sind so häufig, dass man auch gleich sagen kann, sie gibt es nicht.

Wovor haben wir Angst? Wovor? Vor dem Leben oder Sterben? Schliesslich gibt es diese Trennung nicht. Sterben ist Leben und Leben sterben. Respektive, das Sterben und das nicht Dasein des Lebens. Und solange wir leben gibt es dieses Sterben nicht. Und schliesslich wissen wir sowieso nicht was der Tod ist.

Ich plädiere an alle Kunstschaffenden;

Erstens: Stell dich nicht auf eine Seite. Denn dann gibt es ein böses Erwachen. Es braucht immer zwei Seiten für einen Streit. Stellst du dich auf eine Seite wirst du ein Teil des Streites. Willst du das?

Zweitens: Hast du keine Kinder, so stelle dir ab jetzt immer vor, du hättest Kinder, denn dann bekommt dein Handeln einen zusätzlichen Sinn. Jegliches Leben ist alles, was nicht nicht ist, strebt danach es gut zu haben im Jetzt und in den zukünftigen Generationen. Denken wir immer daran, schliessen wir keine voreiligen Schlüsse und machen nur das was nötig ist. Denn ohne Not wächst es von alleine nach den Regeln des Lebens, die grundsätzlich humanistisch und friedlich sind.

Drittens: Das Schlechte ist nicht das Gegenteil des Guten. Das Schlechte ist wie etwas, das im Schatten nicht gesehen wurde und plötzlich kommt es zum Vorschein und in diesem Augenblick entsteht der Austausch. Da kein Austausch stattfand bisher, scheint es im Licht plötzlich als Gefahr. Dabei ist es nur so gewachsen wie es musste um zu überleben. Haben wir keine Angst und hören dem Bösen zu, dann bemerken wir schnell, dass es das selbe ist wie wir. Nur war es bisher im Schatten und hatte keinen Kontakt zu uns und sieht ein wenig anders aus und sieht auch die gleiche Welt ein wenig anders. Dies ist aber eine Bereicherung jeglichen Lebens, denn der Schatten kann alle Treffen.

Viertens: Habe keine Angst! Verfolgt dich ein Tiger, überkommt dich die Angst von alleine und bringt dich dazu, um dein Leben zu rennen. 99.99 % der Fälle in denen du Angst verspürst sind nicht aus diesen Grund. Sondern aus schriftlichen, gedanklichen Konstrukten, die dich in den gleichen Zustand versetzen, wie wenn du vom Tiger weggzurennen hättest. In diesem Zustand funktionert dein Hirn nur für Dada.

Dada ist für kurzzeitige Ablenkung kurzfristig lustig.

Schön ist aber ein Baum, mit einem Plan Jahrmillionen zu überleben.

Die Diebe