Jacques Tati (1907-1982) Der Übergang zur Postmoderne

Kultur
„Heutzutage schämt man sich beinahe, dass man sich immer noch für Dinge schämt, für die man sich auch früher geschämt hat.” (Jacques Tati)
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Jacques Tati, 1959. Foto: Arquivo Nacional Collection (PD)

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Seine Filme sind eher zu meisterhaft verdichteten Bildern zusammengefasste intensive Beobachtungen menschlichen Verhaltens im Übergang zur Postmoderne, wie dies heute so unbeholfen genannt wird. Geräusche, wie die von Schuhen, Korkenziehern, modernen Sesseln aus Kunststoff, und Bewegungen, nicht nur seine eigenen als Monsieur Hulot, sind zentral für Tati. Buster Keaton meinte, Tati knüpfe dort an, wo er und andere wie Chaplin oder Langdon vierzig Jahre zuvor stehen geblieben seien.
Und tatsächlich wirken Tatis bewegte Gemälde der beginnenden Postmoderne wie erneuerte Stummfilme, die über sich selbst hinausgehen und das Geräusch, den Ton, die Gebärde auf einer höheren Ebene und in bezug auf eine veränderte Gesellschaft in den Film einführen, als seien sie dramaturgische Mittel und keine wirklichen Lebensäusserungen.
„Ich bin ein wenig Don Quichotte,
der mit Humor gegen die Windmühlen
anrennt. Die Windmühlen, das sind die
Rotlichter, Grünlichter, Pfeile, Spuren,
Über- und Unterführungen, Umfahrungen
und Ausfahrten. Mit all diesen
Vorschriften und Regeln, Verboten
und Hinweisen kommt man ja
überhaupt nicht mehr zurecht. Es
herrscht totale Konfusion.”
(Jacques Tati)