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Gesellschaft

#Kantine »de Pizan« - Feministische Kämpfe um die Wohnungsfrage

Die Wohnungsfrage, wie wir sie heute kennen, ist mindestens so alt wie die (kapitalistische) Urbanisierung selbst.

Und wie Engels in seiner Polemik zur Wohnungsfrage feststellt, „sie hat alle unterdrückten Klassen aller Zeiten ziemlich gleichmässig betroffen“ (Engels 1973 1872: 213). Im Zentrum dieser Frage steht im Kapitalismus der Widerspruch zwischen der Verwertbarkeit der, oft als Ware gehandelten, Wohnung und der alltäglichen Wiederherstellung des Lebens. Historisch hat sich die Wohnung nämlich zum Ort der Reproduktion entwickelt. Entlang der (binär konstruierten) gesellschaftlichen Geschlechterverhältnisse und vergeschlechtlichter Arbeitsteilung fällt die Aufgabe der alltäglichen Reproduktion in den Bereich der Frauen*arbeit. Als Ware und Reproduktionsort zugleich ist die Wohnung auch Schauplatz zahlreicher gesellschaftlicher Auseinandersetzungen und feministischer Kämpfe.
Im Vortrag werden – nach einer theoretischen Einführung – schlaglichtartig historische Beispiele feministischer Utopien und Kämpfe rund ums Wohnen besprochen. Was können wir heute von den historischen Kämpfen lernen und wie setzen sie sich heute fort? Wie kann Wohnen als gesellschaftliches und feministisches Thema heute verhandelt werden? Mit diesen Fragen schliesst der Vortrag bzw. gibt ein paar Impulse für die anschliessende Diskussion.

Eva Kuschinski ist Stadtforscherin, wohnt und arbeitet in Hamburg und forscht dort zum Verhältnis von angespanntem Wohnungsmarkt und der Situation in den Frauenhäusern sowie zu feministisch-materialistischen Lesarten der Wohnungsfrage. Sie ist u. a. aktiv im AK Feministische Geographien und der Mittelbau-Ini Hamburg.

Autor: lulene

Radio: corax Datum: 25.12.2021

Länge: 51:30 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)