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Gegen Radikalität um der Radikalität willen

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Gegen Radikalität um der Radikalität willen

Das Spätwerk des Sozialphilosophen Max Horkheimer (1885-1973) löst heute vielfach Befremden aus.

Der Mitautor der "Dialektik der Aufklärung" predigte plötzlich konservative Werte. Wie kam er dazu? Moritz May hat sich ausgiebig auch mit dem Spätwerk von Horkheimer auseinandergesetzt. Im Gespräch mit Radio Dreyeckland er wie Horkheimer angesichts seiner Erfahrung mit der deutschen Nachkriegsgesellschaft von seiner rein ökonomisch geprägten Sicht auf den Faschismus abkam. Die Leute wären garnicht bereit gewesen, eine Revolution gegen die Nazis zu machen. Das Problem steckte auch im autoritären Charakter. Nach Moritz May gibt es in Horkheimers Spätwerk wirklich einiges, was wir heute getrost ablehnen können, insbesondere seine Fixierung auf Freud und ein konservatives Familienbild. Andere Punkte wie sein Bestehen auf Realismus und seine Kritik an Radikalität als Selbstzweck, sind aber weiterhin durchaus aktuell.

Creative Commons Lizenz

Autor: Jan Keetman

Radio: RDL Datum: 08.02.2020

Länge: 08:49 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)