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Microdosing - LSD- und Pilzrausch für die neoliberale Gesellschaft?

Herbstzeit – Pilzzeit – im Moment durchkämmen sie wieder die Wälder und Wiesen – die Pilzsammler und Pilzsammlerinnen.

Unter ihnen auch die sogenannten Psychonauten und Psychonautinnen, die auf der Suche nach dem Rausch, psylocybinhaltige Pilze suchen. Pilze, die wenn verspiesen, eine ähnliche Wirkung haben wie LSD.
Im psychedelischen Rausch nehmen Menschen sich und ihre Umgebung völlig anders war. Sie haben oft Halluzinationen und erleben ihre eigene Persönlichkeit auf ganz neue Art und Weise. Viele Menschen bezeichnen Erfahrungen mit psychoaktiven Substanzen als wichtig, inspirierend und sind sich sicher, diese Substanzen haben für sie neue Türen beziehungsweise neue Perspektiven auf die Welt geöffnet. Trotzdem sind LSD, Rauschpilze und Co. seit Jahrzehnten verboten. Denn ihre Wirkung führt dazu, dass Menschen nicht mehr funktionieren, wie es die Gesellschaft – insbesondere die Wirtschaft – von ihnen erwartet.
Die Wirkung von Rauschmitteln hängt stark von der Dosierung ab. In den letzten Jahren haben sich Meldungen und Erfahrungsberichte gehäuft, wonach psychoaktive Substanzen in Kleinstdosierungen ganz andere Effekte hätten als in der «Normaldosierung». Statt völlig berauscht, würden die Konsumierenden dank sogenanntem «Microdosing» leistungsfähiger und kreativer.
Michael Spahr hat darüber mit Markus Berger gesprochen. Markus Berger ist Drogenforscher, Ethnobotaniker und Chefredaktor des Magazins für psychoaktive Kultur «Lucy's Rausch». Soeben hat er das erste deutschsprachige Sachbuch über «Microdosing» (Nachtschatten Verlag)herausgegeben und erklärt, was dahinter steckt.

Autor: Michael Spahr

Radio: RaBe Datum: 29.08.2019

Länge: 09:59 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)