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Öffentliche Einweihung eines Gedenkstein für Todesopfer rechter Gewalt in Magdeburg

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Öffentliche Einweihung eines Gedenkstein für Todesopfer rechter Gewalt in Magdeburg

Dass Nazis vor Mord nicht zurückschrecken, dürfte hinreichend bekannt sein.

Mit welcher Häufigkeit dies allerdings geschieht und wie wenig die Öffentlichkeit sich darum schert, ist schon eine Erwähnung wert: Alleine im August 2008 wurden drei Menschen durch Nazis ermordet. Am 6. August diesen Jahres wurde der Zigarettenhändler Cha Dong N. vor einem Supermarkt in Berlin-Marzahn von einem Nazi beraubt und danach erstochen. Der Nazi hatte in der Vergangenheit Zigarettenhändler immer wieder rassistisch tituliert und gefordert, »sie müssten verschwinden«. Die Medienlandschaft berücksichtigte die Tat kaum. Berichte über den Vorfall verkannten die rassistische Motivation der Tat und zogen stattdessen soziale Probleme als Erklärung heran. Auch in einem weiteren Fall wurden politische Hintergründe ausgeblendet: Nachdem Rick L. am 17. August in der Magdeburger Diskothek »Funpark« einen 20-jährigen Nazi als solchen bezeichnet hatte, tötete dieser ihn wenig später an einer nahe gelegenen Bushaltestelle. Der Lokalpresse war der Vorfall kaum der Rede wert. Sie bezeichnete die Tat abwiegelnd als »Disco-Mord«, während die zuständigen Behörden sich über die Tat ausschwiegen.
Heute wird der Gedenkstein für den von einem Neonazi getöteten 20-jährigen angehenden Kunststudenten in Sichtweite zum Tatort öffentlich eingeweiht.

Dazu ein Gespräch von Radio Corax.

- im beitrag -

Creative Commons Lizenz

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 02.06.2009

Länge: 07:13 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)