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"Post-Privacy: Prima leben ohne Privatsphäre“ - ein Buch und Experiment von Christian Heller

Privat sein, das war ein mal.

Wir leben in einem Überwachungsstaat und das hat der Bundesdatenschutzbeauftragter Peter Schaar schon vor 6 Jahren in seinem Buch "Das Ende der Privatsphäre: Der Weg in die Überwachungsgesellschaft" problematisiert. Nach dem Bekanntwerden des NSA-Überwachungsskandals, stellt sich nun für viele die Frage, wie man sich beim surfen im Internet vor Überwachung schützen kann. Vielleicht nur dadurch, dass man sich gleich komplett vom Netz nimmt. Doch man kann man auch in eine ganz andere Richtung denken. Anstatt alle privaten Informationen geheim zu halten kann man sie auch ganz offen legen und zeigen, dass man nichts zu verbergen hat. Das ist der Ansatz der Post-Privacy Bewegung. Das Ziel der Bewegung ist, die Privatheit zu überwinden. Alle privaten Informationen sollen öffentlich zugänglich sein - so der Ansatz. Eine Tendenz hin zu Post-Privacy gibt es bereits in Form der sozialen Netzwerke, in denen wir täglich über unser Privatleben berichten und Infos über uns und andere öffentlich zugänglich machen. Über die Theorie gibt es bereits ein Buch "Post-Privacy. Prima leben ohne Privatssphäre" von Christian Heller. Das Buch wurde innerhalb der Netzgemeinde und unter Datenschützern kritisch aufgenommen. So bezeichnete Peter Schaar den Post-Privacy-Ansatz als naiv und gefährlich. Der Autor Christian Heller schreibt nicht nur über die Theorie, sondern lebt sie auch, und zwar als Experiment. Er schreibt alles was er Tag für Tag erlebt in ein online-wiki. Angefangen beim morgendlichen Zähneputzen hin zu den Onlineartikeln, die er gelesen hat. Auf www.plomlompom.de findet sich sein Online-Tagebuch. Warum er das macht und was Post-Privacy bedeuted, darüber haben wir heute morgen mit Christian Heller gesprochen.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 17.10.2013

Länge: 16:30 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)