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Geleaktes Ukraine-Strategiepapier und faschistische Ideologen wie Dugin

Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Propaganda-Krieg bis hin zu den Lügenpresse-Rufen bei Pegida.

Sinnvoll ist es daher, Ursachen und Wirkungen des Konflikts zu analysieren. "Die Russische Elite sieht sich heute" so sagte der Journalist Ulrich Heyden "in einer Kette von Regierungsstürzen, angefangen von Gaddafi, Hussein, Syrien und danach kommt dann Moskau." [1] Viele sehen die Schuld für den Krieg in der Ukraine in der NATO-Erweiterung in Richtung Russland. Andere dagegen weisen auf das Budapester Memorandum vom 5.12.1994 hin, in dem die vorher nicht atomwaffenfreie Ukraine auf ihre sowjetischen Atomwaffen verzichtet hatte. Im Gegenzug dazu hatte sich Russland zur Achtung der bestehenden Grenzen der Ukraine verpflichtet. [2] Die richtige Analyse der Geschehnisse ist die Voraussetzung für die richtige Beantwortung der Frage, wie weiterer Krieg verhindert werden kann. Während viele Leute glauben, Sanktionen gegenüber Russland würde einen direkten Krieg zwischen Deutschland und Russland provozieren, meinen andere, dass Sanktionen die Ausweitung des Krieges in der Ukraine verhindern. Aber gerade rechten Kräften sowohl in Deutschland als auch in Russland könnte der Frieden in den schwächeren osteuropäischen Staaten egal sein, wenn sie sich revanchistische Hoffnungen machen. [3] Der rechte Ideologe Alexander Dugin [4] aus Moskau z.B. ist von der neurechten Zeitschrift "Zuerst!" für Anfang März 2015 nach Deutschland eingeladen. [5] Volker Beck, grüner Bundestagsabgeordneter, fordert ein Einreiseverbot. [6] Andreas Umland kennt sich mit rechten Ideologen in Russland aus. Darüber reden wir im 2. Teil des Interviews vom 28. Februar, das wir gleich hören werden. Vorher geht es aber noch um ein geleaktes Strategiepapier zur russischen Politik in der Ukraine.

Über das Papier schrieb eine der wenigen unabhängigen Zeitungen Russlands, die Nowaja Gazeta, am 24. Februar. Dies soll von Anfang Februar 2014 stammen, also noch von vor der Absetzung Wiktor Janukowytsch. Das Dokument beschreibt eine Strategie, wie Russland sich die Krim und den Osten der Ukraine einverleiben könnte, die so ähnlich später auch eingetreten ist. [7] Bezüglich Alexander Dugin meint Andreas Umland, dass Dugin dafür da ist, die öffentliche Meinung zu manipulieren, der aber nicht an den Entscheidungen des Kremls beteiligt ist.

Autor: AL

Radio: coloradio Datum: 28.02.2015

Länge: 17:35 min. Bitrate: 116 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)