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Pro Asyl zur verschobenen Sammelabschiebung nach Afghanistan

Gestern sollte ein weiterer Abschiebeflug nach Afghanistan gehen. Es wäre die sechste Sammelabschiebung nach Afghanistan, die die Bundesregierung durchführen wollte.

Die Abschiebung wurde allerdings verschoben. Nach einem schweren Anschlag in Kabul sah der Innenminister Thomas de Maiziere das Botschaftspersonal in Kabul nicht in der Lage, das Abschiebeflugzeug in Kabul zu empfangen. Von einem Schutz der Menschen, die abgeschoben werden sollten, war dabei keine Rede. Trotz aller Kritik und Hinweise, dass Afghanistan längst kein sicheres Land ist, hält die Bundesregierung an den Abschiebungen fest. Die Opposition im Bundestag und zahlreiche Flüchtlingsverbände fordern seit längerem den kompletten Stopp aller Abschiebungen nach Afghanistan. Vor zwei Tagen haben Fluchtverbände und Menschenrechtsorganisationen eine entsprechende gemeinsame Erklärung herausgegeben. Darin werfen sie auch dem Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge schwerwiegender Mängel bei Asylverfahren von afghanischen Asylsuchenden vor. Die Verbände befürchten, dass nach fehlerhaften Asylverfahren abgelehnte afghanische Asylsuchende demnächst abgeschoben werden und dadurch ihr Leben aufs Spiel gesetzt wird. Über diese Erklärung und die gestrigen Ereignisse möchte sprachen wir dem Geschäftsführer von PRO ASYL Günther Burkhardt. Zunächst nimmt er Stellung zu der Begründung von Thomas de Maiziere, die Abschiebung zu verschieben.

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 01.06.2017

Länge: 07:34 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)